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07-08/24

Repolusts Lesezeichen

Buchempfehlung: „Siegfried"

Siegfried ist präsent: Er riecht nach Zigaretten, gutem Parfum, nach Sicherheit, ein wenig nach Patriarchat. Er, der Stiefvater der Ich-Erzählerin, scheint immer für sie da gewesen zu sein: streng, Rotwein trinkend, die Mutter liebend, gängelnd, verachtend, Geld habend und Geld gebend. Neben ihm kann kaum ein Mann, ein Partner bestehen.

Buchempfehlung: „Ein Ort namens Wut"

Punktgenau zeigt Amani Abuzahra auf, wie Alltagsrassismus gegenüber jenen Menschen, die über Jahre hier in Österreich/Deutschland leben und arbeiten, funktioniert. Und nein, das ist keine Ausländerfeindlichkeit, das ist Rassismus, auch hier sollte man genau sein!

Buchempfehlung: „Mein Hund Banane"

Ein Kind zieht eine Leine mit einer Banane quer über die erste Doppelseite dieses Bilderbuchs. Es sieht friedlich und glücklich aus, die Banane ebenso. Doch wie heißt es doch? Man kann nicht in Frieden leben, wenn es den Erwachsenen nicht gefällt. 

Buchempfehlung: „Den Titel habe ich leider vergessen ... Aber es ist blau.“

Der Witz ist genial, die Pointen sitzen und die Kundinnen und Kunden bringen immer neue Inspiration in den öffentlichen Raum, also in die Büchereien der Stadt Wien. 

Buchempfehlung: „Erbgut“

Die Ich-Erzählerin erfährt von ihrer Mutter, dass sie ein Wunschkind gewesen sei, diese Worte wiederholt sie an jedem Geburtstag. Auch die größere Schwester Anna war wohl ein Wunschkind. Aber warum wollte dann der Vater vor der Ich-Erzählerin „damit aufhören“?

Buchempfehlung: „Es geschah im November“

Wie erklärt man seinem Kind, dass man zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil man im November 1989 mit dem Ehemann für den Wandel demonstriert hat?

Buchempfehlung: „Rondo Veneziano“

Drei hochgebildete, lebenserfahrene, ehemalige Schulkolleginnen treffen sich zufällig in Venedig und versuchen, einen mysteriösen Unfall in einem imposanten Palazzo aufzuklären. Dabei schickt Autorin Susanne Ayoub nicht nur ihre drei Protagonistinnen auf Irrfahrten, sie lässt auch ihre Leserinnen und Leser viele falsche Fährten beschreiten.

Buchempfehlung: „Perle vom Wienerwald“

Ein turbulenter Gartenkrimi, der pure Lebensfreude und Tatendrang neben Raffgier und Missgunst ansetzt und so ein sehr gemischtes Beet an Charakteren schafft.

Buchempfehlung: „Vincent und ich“

Diese Geschichte ist weder als Kinderroman noch als Bilderbuch „verpackt“ worden: Sie zeigt sich mit wenig Text, wundervoller Poesie und aussagekräftigen Skizzen illustriert als „Dazwischen-Text“.

Buchempfehlung: „Zur See“

Die Familie Sander nennt man wohl „alteingesessen“, was aber nicht bedeutet, dass ihre Familienmitglieder zur Ruhe gekommen sind.