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03/24

„Meine Mamas sind die liebsten“

„Meine Mamas sind die liebsten“

Verzückende und verstörende Ansagen und Wortmeldungen unserer Töchter.

„Mama, du bist so erstaunlich!“, erinnert mich Facebook morgens an die Aussage meiner älteren Tochter aus dem Vorjahr. Mit „Meine Mamas sind die liebsten“ reißt mich die jüngere charmant aus meiner weniger charmanten Morgenstimmung. Ach, das waren noch Zeiten, als es statt „Ich hab HUUUNGER!“ frühmorgens hieß: „Alle Männer aufstehen!“ Der Angesprochene hat übrigens in der „Welt der Frauen“ darüber geschrieben.

Die Dreijährige höre ich derweil in geschäftigem Ton in ihr imaginäres Telefon säuseln: „Das muss ich erst mit meiner Chefin besprechen“. Und weiter geht es entschieden und lautstark: „Wir wollen heute keine Diskussionen! Ich habe gesagt: Keine Diskussionen!“ Wo sie das wohl gehört hat?

Die Arbeit hat (neben dem Coronavirus) mittlerweile so weit Einzug in den (Spiel)Alltag gehalten, dass die Kinder sowohl Vor- als auch Zunamen aller Chefinnen, Kolleginnen und Kollegen kennen oder sich als ebendiese verkleiden: „Du bist die mit den schönen Ohrringen und ich bin die mit dem Nasenpiercing.“ Apropos Namen: „Ich heiße auch Mama, denn Mama ist ein Nachname.“

Alles schräg und mit Maskenpflicht, aber die ist ja zumindest in der Schule eben gefallen. Kommende Woche ist wieder nur ein Schule-Schultag, dafür gibt’s die Woche drauf drei. Ehrlicher als dieses Hin und Her mit Betreuungsmöglichkeit wäre gewesen, die Schulen gänzlich zu öffnen. In den Kindergärten geht’s ja auch. Und trotz „Ich will nur mehr bei der Mama sein“ macht es wieder Freude, juhu! Aber mit aller gebotenen Vorsicht: „Ist dort eh kein Corona?“ Homeoffice im Familiencamp wird dennoch zeitweise unsere Realität bleiben.

Neben meinem Schlafmangel bin ich auch schon ziemlich urlaubsreif. Grade durften die Hotels in Österreich wieder öffnen, und wer auf der Suche nach „Ferientipps in Österreich“ ist, kann sich hier schöne Anregungen fürs Binnen-Reisevergnügen holen. Bei uns steht ohnehin wieder der Millstätter See am Ferienprogramm. Bleibt zu hoffen, dass uns bis dahin keine zweite Welle ereilt. Auf einen schönen Sommer und – ich schließe mich den Worten meiner Tochter an:
„Ich mag, dass nie wieder Coronavirus ist!“

Weitere Beiträge mit unseren Töchtern – von Norbert Trawöger:

Norbert Trawöger und seine TöchterMeine Töchter, meine Komplizinnen
Was macht es mit einem Mann, wenn er Vater wird? Wunderliches und Grenzenloses von einem, der es mittlerweile weiß, ansatzweise.

Aus der Kolumne „Mann, das ist ein Abenteuer!“:

Der Apfel fällt nicht weit vom Kamm

Ich bin eine Prinzessin!

Andrea Trawöger

lebt mit Mann Norbert & den Töchtern (3 & 6 Jahre) in einer Wohnung in der Linzer Innenstadt.
Nervenstatus: zwischen Schlafmangel und Urlaubsreife.
www.trab.at

Foto: Volker Weihbold

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  • Veröffentlicht: 31.05.2020
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