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Familie
11/12/24

Aufbruch nach innen

Aufbruch nach innen

In Salzburg hatten am Samstag 17 Frauen ein gemeinsames Ziel: von Saalfelden am Steinernen Meer nach Maria Alm zu pilgern, aus dem Alltag auszusteigen und mit sich selbst in Verbindung zu kommen.

Pilgern ist Beten mit den Füßen, heißt ein bekannter Spruch. Am Samstag haben sich österreichweit Frauen zusammengeschlossen, um diese Form des Betens miteinander zu praktizieren. In Salzburg waren es insgesamt 17 Paar Füße, die sich in Saalfelden am Steinernen Meer auf den Weg gemacht haben. Viele Frauen kannten sich und die, die neu waren, hatten rasch vergessen, „fremd“ zu sein. Die Stimmung war herzlich, aufgeschlossen, man hatte das Gefühl, in einer Familie gelandet zu sein. Es waren Frauen unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Lebensgeschichten. Einige von ihnen blickten auf Schicksalsschläge zurück oder waren von Krankheit geplagt, doch an diesem Tag wollten sie ihre Sorgen vergessen, innehalten und dankbar sein für das Positive in ihrem Leben.

Mit sich selbst und Gott verbunden

Es ist Zeit zu leben. Mit diesem Satz starteten die Frauen in aller Früh bei herrlichem Wetter von der Rosenkranzkapelle aus. Zehn Kilometer ging es auf dem 5-Kapellen-Weg ins benachbarte Dorf Maria Alm. Die Gruppe hatte einen Pilgerstab mit Kräutern und Blumen bei sich, der zu Beginn des Tages gesegnet wurde. Es war eine schöne Route, die die Diözese Salzburg gewählt hat, hinter jeder Ecke verbarg sich ein Panorama, das postkartentauglich ist. Die Frauen sollten an diesem Tag aus ihrem Alltag ausbrechen, mit der Natur, mit sich selbst und mit Gott in Verbindung kommen. Um das bewusst tun zu können, gab es entlang der Strecke Pausen, in denen miteinander gesungen, gebetet, aber auch geschwiegen wurde. Etwa bei der Thor Kapelle, der Kapelle in Almdorf, der Friedenskapelle im Wald und bei der Kapelle der Wallfahrtskirche in Maria Alm.

„Das Pilgern birgt wahre Schätze. Man nimmt sich eine Auszeit vom Alltag, bricht auf, im Idealfall auch innerlich, ist dann unterwegs in einem Prozess, der einen nach innen führt und vieles in die richtigen Bahnen lenkt. Manchmal scheint es fast unmöglich zu sein, sich Zeit zu nehmen, um wirklich zu leben. Deshalb wollen wir es heute bewusst tun“, so Maria Steger, die sich dazu entschieden hatte, die Gruppe als Wegbegleiterin anzuleiten. Dieser Tag sollte die Frauen daran erinnern, nicht nur durchs Leben zu hetzen, sondern es zu genießen. Zeit zu leben eben.

Ein Gefühl von Zusammengehörigkeit

Manche verabschiedeten sich bereits früher, weil sie aufgrund von Krankheit nicht weiter gehen konnten. Andere kamen an späterer Stelle neu hinzu. Und so manche hatte es sich zu Beginn nicht zugetraut, bis zum Ende mitzugehen, und es dann doch geschafft. Jede nahm Rücksicht, es wurde viel gelacht, die Frauen genossen den Tag, man spürte es. „Mir taugt es, dass von der Akademikerin bis hin zur Bäuerin unterschiedliche Frauen dabei sind und es eine österreichweite Veranstaltung von Frauen für Frauen gibt“, sagte etwa Valerie Mackinger aus Salzburg. Beim Spazieren durch den Zielort Maria Alm machte sich ein angenehmes Gefühl breit, ein Empfinden von Zusammengehörigkeit. Die Frauen waren gemeinsam gestartet, hatten den gleichen Weg und erreichten ihr Ziel gemeinsam. Mit einer Salbung und einem Segen trennten sich die Wege der Frauen wieder. Jede ging gestärkt und vielleicht auch verändert in ihr Leben zurück – bis zur nächsten Begegnung.

Pilgerberichte aus ganz Österreich

Lesen Sie hier die einzelnen Nachberichte unserer RedakteurInnen!

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  • Veröffentlicht: 16.10.2023
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