Wer gefordert ist, täglich ein Essen für seine Lieben zu kochen, kennt die Frage nur allzu gut: Was koche ich heute? Oberstes Kriterium: Schnell soll es gehen.
Das hier sollte ein Burger werden. „Mach doch mal ein Rezept für einen Burger“, bat mich meine Schwester, Mutter von zwei Mädchen, „Kinder lieben das“. Ja, ich weiß. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, worin die Begeisterung für ein Fleischlaberl in einem dicken süßlichen Weckerl liegt, das mit allerlei Ingredienzien zu einem Turm gestapelt wird, woraufhin es selbst mit Geschick nicht ohne größere Sauerei verspeist werden kann. Vielleicht weil ich der Generation „Pre-Burger“ angehöre. Zu meiner Zeit hieß die gängige Art des Fastfood Schnitzelsemmel oder Schnitzelbrot. Ich habe es zumindest geschafft, dass ich Faschiertes eingekauft habe. Als mir dann bewusst wurde, welch beträchtlicher Aufwand hinter dem Projekt „Burger“ steckt – ein Bun backen, ein faschiertes Label zubereiten, Sauce nicht vergessen! – habe ich kurzerhand umdisponiert und einen einfacheren Weg gewählt. Es wurde dann (Burgerfans mögen mir bitte verzeihen) so etwas wie ein dekonstruiertes Fleischlaberl mit Pasta aus dem Packerl. Das Ganze geht so schnell, dass es sich selbst in einer kurzen Mittagspause zubereiten lässt. Und schmecken tut es auch. Aus dem Gemüse und den Salatblättern wurde ein simpler gemischter Salat.
Pasta mit Faschiertem
4 Portionen
400 g Hartweizen-Pasta (oder 250 g Pasta mit Ei)
1 Bund Jungzwiebeln
100 g Sellerie
3 Knoblauchzehen
4 EL Olivenöl
400 g Faschiertes (Rind)
1/2 TL Kreuzkümmel, grob zerstoßen
1 roter Paprika
1 Chilischote oder Chiliflocken
2 EL Tomatenmark
2 EL Sojasauce
Salz
Oregano
Chilisauce
Parmesan, gerieben
Die Zwiebeln der Jungzwiebeln klein schneiden, das Grün in Ringe schneiden und beiseitestellen. Sellerie raspeln, Knoblauch in dünne Scheiben schneiden.
Jungzwiebeln und Knoblauch in Öl hell anschwitzen. Sellerie und Faschiertes zugeben. Das Fleisch unter Rühren braten.
Paprika und Chili würfelig schneiden und zugeben, sobald das Fleisch beginnt, Farbe zu nehmen.
Tomatenmark und Sojasauce zugeben, das Fleisch weiterrösten, bis es knusprig braun ist, mit Salz und Oregano würzen.
Zuletzt das Jungzwiebelgrün untermischen.
Zeitgleich die Nudeln in Salzwasser kochen. Abseihen und mit der dem Fleisch vermischen.
Die Pasta bei Tisch nach Wunsch noch mit Chilisauce vermischen und mit geriebenem Parmesan bestreuen.
Dazu passt ein gemischter Salat.
Barbara Haiden
kocht gerne mit Gemüse und fragt sich
beim Blick in den Vorratsschrank:
Wer soll das alles essen?
Foto: Alexandra Grill
„Welt der Frauen kocht“
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