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Familie
11/12/24

Wie man über Geld redet? Mit Leichtigkeit!

Wie man über Geld redet? Mit Leichtigkeit!

Über Geld zu sprechen, war selten so leicht: Die Veranstaltungsreihe „Reden wir über Geld“ machte in Zwettl Halt und hatte wie gewohnt jede Menge Anregungen, Tipps und persönliche Geschichten mit im Gepäck.

Einen „liebevollen Tritt in den Hintern“ versprach Moderatorin und „Welt der Frauen“-Chefredakteurin Sabine Kronberger dem Publikum an diesem Abend. Und den gab es auch, im allerbesten Sinne. Die Veranstaltungsreihe, die vom Land Niederösterreich, der Katholischen Frauenbewegung St. Pölten und „Welt der Frauen“ in Kooperation auf die Beine gestellt wurde, machte in der Landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof in Zwettl Halt. Deren Schülerinnen waren die Ehrengäste der Veranstaltung und lauschten, was Expertinnen und „g’standene“ Frauen über Geld zu sagen hatten.

„Man darf sich ruhig etwas zutrauen!“
Doris Ploner, „Käsemacherin“

Besonders beeindrucken war die Geschichte der „Käsemacherin“ Doris Ploner, die mit gerade einmal 25 Jahren und zwei Wochen nach Studienabschluss den Familienbetrieb übernahm – inklusive Schulden in Millionenhöhe. „Es hätte jeden Tag vorbei sein können“, erinnert sie sich an eine schwierige Zeit zurück, die sie mithilfe ihrer Mitarbeitenden und eines Sanierungsplans überwinden konnte. „Zum Glück“, sagt sie, „war mir nicht von Anfang an klar, was alles an dieser Aufgabe dranhängt.“ Dass man sich selbst ruhig etwas zutrauen darf: Das war und ist ihre wichtige Botschaft.

„Ich bin Generation Sparbuch …“
Christiane Teschl-Hofmeister, Frauenlandesrätin

Hätte sie es sich zugetraut, wenn sie von Anfang an gewusst hätte, was auf sie zukommt? Eine Frage, die sich wie ein roter Faden durch den Abend zog. Auch Frauenlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister dachte darüber nach. „Ich bin Generation Sparbuch“, sagte sie, „und hätte gerne früher gewusst, dass es so etwas wie Investmentfonds gibt.“ Dass junge Frauen heute möglichst viel Wissen erlangen, auch dafür steht diese Veranstaltungsreihe.

„Frauen können eigentlich sehr gut mit Geld umgehen!“
Tatjana Degasperi, Institut für Wirtschaftspädagogik, WU Wien

Tatjana Degasperi vom Institut für Wirtschaftspädagogik der WU Wien lieferte den theoretischen Background für das Thema „Frauen und Geld“. Sie beforscht das Thema und kommt zum Ergebnis, dass „Frauen eigentlich sehr gut mit Geld umgehen können“. Auch, wenn sich viele das selbst nicht zutrauen. Sie betonte auch, dass man nicht früh genug damit anfangen könne, mit jungen Menschen über Geld zu sprechen.

„Es ist wichtig, mit Geld umgehen zu lernen.“
Michaela Bauer-Windischhofer, Direktorin LWS Edelhof

Michaela Bauer-Windischhofer, Direktorin der LWS Edelhof, motiviert ihre Schülerinnen schon früh, darauf zu schauen, über eigenes Geld verfügen zu können. „Es ist wichtig, mit Geld umgehen zu lernen“, betonte sie. Ein guter Rat, wenn man bedenkt, welche Folgen es haben kann, wenn Frauen sich nicht um ihre Finanzen kümmern.

„Kommt in die Beratung!“
Elisabeth Cinatl, Leiterin Verein Wendepunkt

So berichtet Elisabeth Cinatl, Leiterin des Vereins Wendepunkt, von Gewaltbeziehungen, aus denen man sich schwerer lösen könne, wenn man kein eigenes Konto hat. Und von Frauen, die sich nach dem ersten Kind plötzlich in einem Abhängigkeitsverhältnis wiederfinden. Ihr Appell ging an alle Frauen: „Kommt in die Beratung. Sie ist kostenfrei und anonym.“

„Schauen Sie auf Ihr Pensionskonto!“
Christiane Feigl, Herausgeberin „Welt der Frauen“

Frauen werden unsichtbar, weil sie kein eigenes Geld zur Verfügung haben. Davon berichtete Anna Rosenberger, Vorsitzende der kfb St. Pölten. Diese Unsichtbarkeit blühe Frauen, die sich nicht um ihre Altersvorsorge kümmern und nach einem Leben voll unbezahlter Pflegearbeit in der Armut landen. Auch Christiane Feigl, Herausgeberin von „Welt der Frauen“, appellierte an die Anwesenden: „Schauen Sie auf Ihr Pensionskonto!“

Als „Duo Sitz“ brachten die MusikerInnen Julia und Walter Sitz eine Menge Stimmung mit nach Zwettl. Damit wurde einmal mehr bewiesen, dass es auch leicht sein darf, über ein vermeintlich schweres Thema zu sprechen. Und das ist vielleicht das große Geheimnis: Leichtigkeit in ein Thema zu bringen, das ansonsten erst dann zum Thema wird, wenn es einem bleischwer im Magen liegt.

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  • Veröffentlicht: 21.11.2023
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