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Im Joglland von Kaiserin Maria Theresia

Im Joglland von Kaiserin Maria Theresia

„Welt der Frauen“-Leserin Ingeborg Berta Hofbauer aus Birkfeld ist Coachin und spirituelle Pilgerführerin und beschreitet gerne neue Wege in ihrer oststeirischen Heimat.

Haben Sie schon vom Joglland gehört? Nein? Dann erzähle ich kurz davon. Das Joglland liegt in der Oststeiermark zwischen Wechsel, dem oberen Feistritztal, dem Safenbach und dem Raum Hartberg-Friedberg. Schon der steirische Dichter Peter Rosegger, der am Alpl als armer Bergbauernsohn aufwuchs, beschrieb die waldreiche Mittelgebirgsgegend in seinen Büchern. Sicher fragen Sie sich nun, wem das Joglland seinen witzigen Namen verdankt – Kaiserin Maria Theresia höchstpersönlich! Den Überlieferungen nach soll die kinderreiche Habsburgerin im Zuge ihrer Kutsch-Fahrten nämlich auch in der Oststeiermark vorbeigekommen sein. Und, begeistert von den hemdsärmeligen Bauern auf dem Feld, sich prompt nach deren Namen erkundigt haben. Auf ihre Frage „Wie heißen Sie denn, guter Mann?“ soll jeder Zweite geantwortet haben „Jogl, also Jakob, Eure Majestät!“ Diese Namensdichte soll die Regentin so verzückt haben, dass sie den Landstrich fortan „Joglland“ nannte.

Wandern im Joglland

Inzwischen ist das Joglland auch als „Garten Österreichs“ und als beliebte Wanderregion bekannt. Besonders empfehlenswert sind der Mariazeller Pilgerweg, der Heilbrunnweg auf der Brandlucken, der Labyrinthenweg in Waisenegg, der Kult-Wanderweg in Miesbach, die Strecke vom Schloss Schielleiten nach Maria Fieberbründl sowie die Aufstiege zum Teufelstein und dem Rauchstubenhaus Schirner, wo die Rosegger-Filme gedreht wurden. Alle Strecken sind bestens beschildert, sodass auch Nichtortskundige an ihr Ziel gelangen. Einen Besuch wert ist auch das Pilgerzentrum am Weizberg, das Gartenschloss Herberstein mit seinem Tierpark, der Stubenbergsee und das Augustiner-Chorherrenstift in Vorau mit den dortigen keltischen Kultstätten und den geheimen, über 1.000 Jahre alten unterirdischen Gängen, die gerade erforscht werden, weil niemand weiß, warum sie die Gegend durchziehen.

Kulinarische Empfehlungen

Kulinarisch gibt es ebenfalls einiges zu entdecken. Allein in Birkenfeld gibt es im Umkreis von 15 Kilometern fünf Haubenlokale, darunter das Traditionswirtshaus Gallbrunner mit Schlafen im urigen Troadkasten und das Fischrestaurant Kulmer. Die frischen Fische, die hier auf den Teller kommen, werden in der hauseignen Teichanlage gezüchtet. Feine Übernachtungsmöglichkeiten bieten das Hotel Wildwiesenhof, das Dorfhotel Fasching und das Haus der Frauen. Familien mit Kindern kann ich die Ferienappartements im Haus Fernblick ans Herz legen. Und wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist, dass ein Urlaub im Joglland lohnt, der findet hier noch mehr Infos und Ausflugstipps: www.oststeiermark.com.

Weitere Fotos (TV Joglland-Waldheimat / Zingl) – Teufelstein & Hochwechselstraße

„Welt der Frauen“-Leserin Ingeborg Berta Hofbauer (60) leitete ein Bauunternehmen und hielt Führungskräfte- und Verkaufstrainings in Konzernen, bevor sie vor ein paar Jahren ihr altes Leben „losließ“ und sich als Lebensreise- und Biografie-Coachin selbstständig machte. Ihre Urlaube verbringt sie am liebsten allein-pilgernd, „weil diese Art des Reisens das eigene Selbstvertrauen stärkt und die Augen für neue Wege öffnet.“ Ihre Touren führten sie bereits nach Frankreich, Deutschland, Portugal, Spanien und Italien.

Sie möchten nicht nur lesend reisen, sondern auch wieder die Welt dort draußen entdecken? Dann gehen Sie doch mit uns auf eine „Welt der Frauen“-Reise. Die aktuellen Angebote, die wir Ihnen mit unseren Kooperationspartnern Weltanschauen und Ruefa anbieten dürfen, finden Sie hier.

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  • Veröffentlicht: 04.07.2020
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