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09/24

Reisen mit kleinem Fußabdruck: WeFair Wien weckte das Reisefieber

Reisen mit kleinem Fußabdruck: WeFair Wien weckte das Reisefieber
Foto: WeFair Wien

Bei der „WeFair“ in Wien haben rund 200 Ausstellende aus den Bereichen Fair Fashion, Bio-Ernährung und Öko-Lifestyle vielfältige Ideen für ein nachhaltiges Miteinander präsentiert. Großen Anklang fand der Schwerpunkt „Nachhaltiges Reisen“, mit dem auch „Welt der Frauen“ vertreten war.

Wie man ökologisch und sozial verträglich reisen kann, wollte „Welt der Frauen“-Chefredakteurin Sabine Kronberger von ihren Gästen bei einem Bühnentalk zum Thema „FAIReisen“ wissen. „Nur was man zu Fuß erreist hat, hat man auch wirklich erlebt“, zeigte sich Christoph Mülleder, Inhaber des nachhaltigen Reiseunternehmens „Weltanschauen“, gleich zu Beginn des Gesprächs überzeugt. Nicht die Entfernung oder das Ziel, sondern das Erlebnis mache den Wert einer Reise aus. Dem stimmte auch Buchautorin Maria Kapeller („Lovely Planet“) zu. „Wir haben das Reisen immer in Kombination mit einer Flugreise im Kopf. Es wäre Zeit, dies umzuprogrammieren“, gab sie zu bedenken. Und ergänzte, dass im Leben eines Menschen, gemessen an den Emissionen, eigentlich nur eine Flugreise gerechtfertigt sei. Sie selbst bevorzuge immer mehr kleine Reiseziele in der Umgebung und eine Auszeit für sich selbst, anstatt die Besonderheit eines Urlaubs an ferne Flugziele zu knüpfen.

Foto: WeFair Wien

Lieselotte Fleischanderl, pensionierte Religionslehrerin und ausgebildete Pilgerbegleiterin, bekräftigte: „Seit ich das Klimaticket habe, ersetze ich fast alle Autofahrten durch die Anreise mit dem Zug. Sogar zum Skifahren bringen mich die Schienen.“ Als Reisende stieß sie auf das von Christoph Mülleder geführte Reisebüro, wo alle Destinationen so nachhaltig wie möglich, also per Bahn oder Gemeinschaftsbus, so persönlich wie möglich, also mit speziellen ortskundigen Guides, und so abseits der Touristenpfade wie möglich angeboten werden. „Mich hat fasziniert, dass wir Plätze gesehen und mit Menschen gesprochen haben, die wir sonst nicht kennengelernt hätten“, erklärte Fleischanderl. Ihre Begeisterung wuchs so sehr, dass sie mittlerweile selbst Gruppen als Pilgerbegleiterin bei „Weltanschauen“-Reisen begleitet – im kommenden Spätsommer etwa bei einer Radpilgerreise auf den Spuren des weltberühmten Liedes „Stille Nacht“ in Salzburg, an der auch Sabine Kronberger teilnehmen wird.

„Man braucht das Reisen als Mensch, denn es weitet den Horizont.“
Christoph Mülleder

Das Fazit des Bühnentalks auf der WeFair war einstimmig und schnell gefunden: „Wer sich ein schlechtes Gewissen macht, tut der Umwelt nichts Gutes. Wer aber überlegt, wie man täglich etwas besser macht, hat den ersten Schritt schon getan“, so Maria Kapeller. Christoph Mülleder war sich sicher: „Man braucht das Reisen als Mensch, denn es weitet den Horizont.“ Und Lieselotte Fleischanderl schloss: „Nachhaltig ist, was man im Herzen über die Reise weiterträgt, und nicht, wie weit sie war!“

In der Auszeit-Lounge, dem Stand von „Welt der Frauen“, wurde bei Tee und Keksen noch lange weiterdiskutiert. Viele sicherten sich das impulsgebende Buch „Pilgern kann ich überall“ oder genossen eine kurze Meditation – die wohl nachhaltigste aller Reisen!

Foto: WeFair Wien

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  • Veröffentlicht: 18.04.2024
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