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04-05/24
"Welt der Frauen" unterwegs | Kraftquelle Pilgern

„Weltanschauen“-Reisetipp: Mit dem E-Bike dem Geheimnis von „Stille Nacht“ auf der Spur

„Weltanschauen“-Reisetipp: Mit dem E-Bike dem Geheimnis von „Stille Nacht“ auf der Spur
Foto: Tourismus Salzburg Gmbh/Hermeter
„Welt der Frauen“-LeserInnenreise mit Chefredakteurin Sabine Kronberger

Wie es zu dieser Reise kam

Es war zu Weihnachten 2022, als ich Christa Pritz, Vorsitzende der „Stille Nacht Gesellschaft Österreich“, zum Podcast von „Welt der Frauen“ eingeladen habe. Dabei hat sie mir in wunderbarer, ansteckender Weise vom Zauber des Liedes „Stille Nacht“ erzählt, und ihre Begeisterung für das weltweit berühmteste Weihnachtslied ist auf mich übergesprungen. In Salzburg hat man an vielen Orten die Geschichte, das Werden und Sein der Urheber Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber beleuchtet, einige Museen gestaltet und auch touristische Plätze geschaffen, um den Menschen diesen ewigen Hit – der übrigens in 350 Sprachen und Dialekten existent ist – näherzubringen.

Deshalb keimte in mir die Idee, diesem Lied, das aus Österreich den Weg in die Welt angetreten hat, eine eigene LeserInnenreise von „Welt der Frauen“ und „Weltanschauen“ zu widmen. Mit den E-Bikes möchte ich mich also mit Ihnen auf diesen spannenden Pfad durch Salzburg und Oberösterreich begeben, eintauchen in die Faszination dieser feinen Klänge, die jeder kennt, und erleben, erkennen und verstehen, in welcher Zeit sie entstanden sind.

Programm

Wir schauen uns an, wo die beiden Protagonisten gearbeitet und gelebt haben. Wir essen und trinken gemeinsam, spüren das Gruppenerlebnis, und trotzdem bleibt auch Zeit für persönliche Momente. Unsere Reise beginnt am ersten Tag mittags im umweltzertifizierten Bildungshaus St. Virgil in Salzburg, wo wir für 3 Nächte bleiben werden. Am Nachmittag erkunden wir die Stadt Salzburg, wo Joseph Mohr als unehelicher Sohn der Strickerin Anna Schoiber aus Hallein und des Soldaten Franz Mohr aus Mariapfarr am 11. Dezember 1792 in ärmsten Verhältnissen geboren und im Salzburger Dom getauft wurde. Im Rahmen eines Stadtspazierganges erfahren wir mehr über sein Leben und die damalige Zeit, beschäftigen uns aber auch bei einer Begegnung mit dem Thema Armut im heutigen Salzburg.

Unsere Reise geht dann am Tag 2 (mit dem Bus) nach Mariapfarr in den Lungau, wo Mohr Hilfspriester war und wo wir das „Stille Nacht Museum“ besuchen werden, und nach Wagrain, wo er 56-jährig als Vikar starb und begraben ist. Am dritten Tag startet dann unsere Radtour auf dem Tauernradweg entlang der Salzach in die alte Salinenstadt Hallein, wo der Komponist Franz Xaver Gruber mit seiner Familie 28 Jahre lebte und auch begraben ist. Zurück nach Salzburg radeln wir über Bad Vigaun und die Tauglschlucht, die zu einer erfrischenden Badepause einlädt.

Am nächsten Tag geht es dann am Salzach- bzw. Tauernradweg Richtung Norden an den Hauptschauplatz der „Stille Nacht“-Geschichte nach Oberndorf, das wunderschön an einer Schleife der Salzach liegt. 1817 wurde Joseph Mohr als Koadjutor (Hilfspriester) in den sozialen Brennpunkt Oberndorf entsandt. Hier lernte Mohr den Organisten Franz Xaver Gruber kennen. Aus der Begegnung der beiden wurde eine Freundschaft, der wir das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ verdanken. Am 24. Dezember 1818 ließen die beiden das Lied erstmals in der Christmette in Oberndorf erklingen.

Am Friedensweg radeln wir nach Arnsdorf und weiter zum Holzöstersee, wo wir beim Seewirt unsere Zimmer für die letzten beiden Nächte beziehen und am hauseigenen Badeplatz noch das angenehm warme Wasser genießen können. Die Radetappe am Tag 5 führt uns ins bayrische Burghausen, wo wir die weltlängste Burg und die mittelalterliche Altstadt besuchen, dann nach Hochburg-Ach, das gegenüber in Oberösterreich liegt und wo Franz Xaver Gruber geboren wurde. Auf dem Rückweg zu unserem Haus am See besuchen wir noch St. Radegund, wo der seliggesprochene Innviertler Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter lebte. Am letzten Tag klingt diese besondere Reise gemütlich bei einem Frühstück mit Seeblick aus, bei Schönwetter können wir noch den See genießen und nach der Rückgabe der Räder trennen sich unsere Wege um die Mittagszeit wieder.

 

Was wir erleben, werden wir später auch für „Welt der Frauen“ dokumentieren, damit wir auch anderen Menschen Gusto auf diese zauberhafte Geschichte machen können.

Ich freue mich, wenn Sie radelnd mit mir, Christa Pritz und unserer Radpilgerbegleiterin Lieselotte Fleischanderl unterwegs sind und natürlich auf eine schöne gemeinsame Reise.

Ihre Sabine Kronberger
Chefredakteurin „Welt der Frauen“

 

Die Radetappen sind jeweils circa 50 Kilometer in meist flachem Gelände (entlang der Salzach), E-Bikes können gemietet oder selbst mitgebracht werden.

Das detaillierte Programm der Reise steht demnächst zur Verfügung.