Aktuelle
Ausgabe:
Bewegung
04-05/24

Im Dandy-Look für Lohngerechtigkeit

Im Dandy-Look für Lohngerechtigkeit
Bild: BPW Austria

16. Februar: Mitmach-Aktion für den morgigen „Equal Pay Day 2023“

Zum „Equal Pay Day 2023“ am 16. Februar macht das Frauennetzwerk BPW Austria mit einer Mitmach-Aktion auf das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in Österreich aufmerksam. Die Aktion tritt mittels einer provokanten Frage an, nämlich „Zahlt es sich aus, ein Mann zu sein?“, liefert die Antwort „Finanziell gesehen, leider JA“ gleich mit und schließt daran ihren Mitmach-Aufruf an: „Machen wir die EinkommensUNgerechtigkeit in unserem Umfeld sichtbar. Jede von uns kann mitmachen! Trage am 16. Februar Hosenanzug mit Krawatte, flache Schuhe, Aktenkoffer, Hut oder Stecktuch – was immer dir dazu einfällt, wird auffallen! Damit kommen wir ins Gespräch über Equal Pay.“ Verbunden ist die Aktion mit der Aufforderung, Fotos des gewählten Outfits zu posten: „Mach ein Foto und poste es auf deinen Kanälen mit dem Hashtag #dandylook4equalpay #equalpayday.“
Am Kick-off-Tag der Aktion im Kärntner Club von BPW Austria griffen einige Frauen neben Krawatten gar zu aufgeklebten Schnurrbärten, um – fotografisch – auf ihre Forderungen nach Gender-Gerechtigkeit in Lohn- und Gehaltsbelangen aufmerksam zu machen. Der Fantasie sind also keinerlei Grenzen gesetzt!

Internationaler Aktionstag für Lohngerechtigkeit

Der „Equal Pay Day“ ist der internationale Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern. Das Datum, auf das er fällt, wird jedes Jahr aufs Neue errechnet. Er macht auf den bestehenden Gender-Pay-Gap – also das geschlechtsspezifische Lohngefälle – aufmerksam und wird in unterschiedlichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen.

„Frauen arbeiten jedes achte Jahr kostenlos.“

In Österreich ist 2023 der 16. Februar der „Equal Pay Day“. Was das im Detail bedeutet? Es bedeutet, dass berufstätige Österreicherinnen, die ganzjährig in Vollzeit arbeiten, von Jahresbeginn bis 16. Februar, also ganze 47 Tage, rechnerisch unbezahlt arbeiten. Warum? Weil die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen, wenn sie gleiche oder gleichwertige, ganzjährige Vollzeitarbeit verrichten, hierzulande bei derzeit durchschnittlich 13 Prozent oder – anders ausgedrückt – 6.000 Euro pro Jahr liegt. Immer noch. Weiter gedacht hieße das, dass Frauen jedes achte Jahr kostenlos arbeiten, im Lauf ihres Berufslebens den Wert einer kleinen Eigentumswohnung weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen und dementsprechend weniger Pension erhalten, womit auch klar wird, warum die Altersarmut von Frauen beträchtlich größer ist als die von Männern.

Einkommensunterschiede wieder vergrößert

Eine weitere schlechte Nachricht: Zum ersten Mal in der Geschichte seiner Berechnung in Österreich, wo der „Equal Pay Day“ seit 2009 ermittelt wird, rückt dieser 2023 um einen Tag nach hinten. Sprich: Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sind wieder gewachsen anstatt zu schrumpfen.

Die aktuellsten Zahlen der Statistik Austria, die die Grundlage für die Berechnung des „Equal Pay Day 2023“ darstellen, stammen aus dem Jahr 2021 und damit aus der Hochzeit der Coronapandemie mit ihren vielschichtigen Folgeerscheinungen. Diese haben viele Frauen in die Teilzeit oder ganz aus dem Job gedrängt. „Auch 2021 war geprägt von Lockdowns, Schulschließungen, erweiterten Betreuungspflichten, Homeoffice und Kurzarbeit. Gegenüber 2020 hat sich die Situation zwar eingependelt, aber für Frauen nicht verbessert“, sagt Cornelia Pessenlehner, Präsidentin von BPW Austria.

Frauennetzwerk BPW

Das unabhängige internationale Frauennetzwerk BPW – BPW steht für „Business and Professional Women“ – leistet in über 100 Ländern weltweit gesellschaftspolitische Bewusstseins- und Aktionsarbeit für die Forderungen und Anliegen berufstätiger Frauen. Österreich war 1930 BPW-Gründungsmitglied. Seit 2009 berechnet BPW Austria jährlich den „Equal Pay Day“ für Österreich.

  • Teile mit:
  • Veröffentlicht: 15.02.2023
  • Drucken