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04-05/24

Gleiche Rechte für alle!

Gleiche Rechte für alle!

Anna Raab, stellvertretende Vorsitzende der kfbö, über die Enzyklika „Fratelli Tutti“ und ihre Auswirkungen auf die Entwicklungszusammenarbeit.

Was bedeutet die jüngste Enzyklika „Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus für die Entwicklungszusammenarbeit?

Seine zentrale Forderung lautet: gleiche Rechte für alle, weltweit! Im Kern handelt es sich um eine fundamentale Kritik am herrschenden globalen Wirtschaftssys­tem, das Mensch und Natur ausbeutet und vor allem Indigene, Frauen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen benach­teiligt. Er plädiert dafür, dass sich Länder auf Grundlage der eigenen ursprünglichen Kultur weiterentwickeln können müssen. Denn nur so können Menschen und Völker ihr Potenzial vollständig entfalten. Das kommt letztlich der gesamten Menschheit zugute.

Wie sieht Entwicklungszusammen­arbeit konkret aus, wenn sie sich an dieser Enzyklika orientiert?

Sie begegnet den Menschen auf Augen­höhe. Nicht die angeblich „entwickelten“ Länder wissen, was gut ist für die „Entwicklungsländer“, und lösen „ihre Probleme“. Vielmehr erkennt sie an, dass es vielfältige Wege zu einem Guten Leben gibt und die Menschen selbst sehr gut wissen, was sie dafür brauchen. Im Grunde plädiert Papst Franziskus für eine Abkehr von einer kolonial gedachten Entwicklungszusammenarbeit.

Anna Raab

„Es geht um Solidarität und globale Gerechtigkeit“
Anna Raab

Was trägt die Katholische Frauenbewegung mit ihrer Aktion Familienfasttag bei?

Diesen Ansatz verfolgen wir seit über 60 Jahren. Es geht nicht um Almosen, son­dern um Solidarität und globale Gerech­tigkeit. Das sind unsere grundlegenden Förderkriterien. Am Beispiel unserer Part­nerInnen-­Organisation AMOIXQUIC kön­nen Sie das sehr gut erkennen: Die indige­nen Frauen erarbeiten sich selbst Wege zu einem guten Leben. Wir, die kfb­ Frauen und alle ihre UnterstützerInnen, stellen ihnen nur Mittel dafür zur Verfügung.

 

Anna Raab ist stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung.

Gemeinsam die Welt „fairändern“

Seit mehr als 60 Jahren unterstützt die Katholische Frauenbewegung mit der Aktion Familienfasttag gemeinsam mit PartnerInnen benachteiligte Frauen in Asien, Lateinamerika und Afrika.

Ihre Spende hilft, die Welt zu „fairändern“: Schon mit 15 Euro kann eine Familie ein Paket mit heimischem, nicht genmanipuliertem Saatgut kaufen und damit etwa 25 Quadratmeter Boden bestellen.

Wir freuen uns auf Ihre Spende! Bitte setzen Sie beim Spenden via Telebanking den Code A212+ als Verwendungszweck.
Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung
IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000
BIC: GIBAATWWXXX

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Welt der Frauen Magazin Aktion FamilienfasttagAktion Familienfasttag

Das Interview mit Anna Raab ist in der „Welt der Frauen“-Sonderausgabe „Aktion Familienfasttag“ erschienen, das Sie zur Gänze online lesen können.

Fotos: AMOIXQUIC, Michael Grössinger

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  • Veröffentlicht: 03.03.2021
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