Die Aktion Familienfasttag lud einmal mehr zum traditionellen Benefiz-Suppenessen. So kamen am 6. März viele Menschen zusammen, um das Thema Care-Arbeit in den Fokus zu rücken – und gemeinsam Suppe mit Sinn zu genießen.
Ein „Leuchtturm“ sei das Benefiz-Suppenessen, so nannte es „Welt der Frauen“-Chefredakteurin Sabine Kronberger, und dieser Vergleich ist treffend. Denn die Veranstaltung, die im Audienzsaal des Bildungsministeriums einen beeindruckenden Rahmen fand, leuchtete weit über diesen einen Abend hinaus. Die Aktion Familienfasttag der katholischen Frauenbewegung organisierte, nach zuletzt Covid-bedingten Einschränkungen, einen Abend, der sich diesmal ganz dem Thema „Care-Arbeit“ verschrieben hatte.
Greifbar wurde, dass Sorgearbeit Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbindet – sie bildet, so Bischof Werner Freistetter im Podiumsgespräch, „die Basis, auf der alles ruht.“ Doris Schmidauer, die die Aktion Familienfasttag seit langem unterstützt, gratulierte zur Auswahl des Themas und betonte die Bedeutung des „Umeinander-Kümmerns“, das nicht nur die Familie, sondern auch die Gesellschaft ausmache und zum Großteil von Frauen bewältigt werde. Sie machte auch deutlich, dass es, wenn es um die Bezahlung von Care-Arbeit geht, noch viel Aufholbedarf gebe. „Frauen“, sagte Doris Schmidauer, „dürfen sich global nicht auseinanderdividieren lassen.“
Für diesen Zusammenhalt steht auch die Aktion Familienfasttag mit ihrer Vorsitzenden Anna Raab. Das Benefiz-Suppenessen sei ein Projekt, das eine große Leuchtkraft für die Frauen habe, die die Aktion Familienfasttag in ihre Pfarren hinaustragen. „Die Frauen sammeln dabei nicht nur Spenden“, so Anna Raab, „sondern sind ganz im gemeinsamen Bewusstsein, Frauen in den Ländern des Globalen Südens zu unterstützen und mit ihnen im Austausch zu sein.“ Die Vorsitzende der katholischen Frauenbewegung Angelika Ritter-Grepl wiederum betonte, dass „Care-Arbeit ein Thema ist, an dem sich die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen, zwischen sozialen Schichten und zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Arbeitskräften ganz besonders zeigt“.
Einen Einblick in das Thema Care-Migration gewährte Inorisa Elento. Die Filipina ist Geschäftsführerin und Gründungsmitglied des „Mindanao Migrant Center“ (MMCEAI) auf den Philippinen. Sie unterstützt dort Care-Arbeiterinnen, die, um Geld zu verdienen, emigrieren sowie deren Familien, die die Frauen dafür ungeschützt zurücklassen müssen. MMCEAI ist eine von vielen Organisationen, die von der Aktion Familienfasttag über viele Jahre hinweg unterstützt wird – mit Geld, aber auch mit dem Gefühl der treuen Verbundenheit. „Ich war berührt von den Anstrengungen der kfb, uns zu unterstützen“, sagte Inorisa Elento. „Geld ist wichtig. Aber noch wichtiger sind Solidarität und Unterstützung.“ Auf Deutsch fügte sie ein „Danke“ hinzu.
Die köstlichen Suppen, zubereitet von Schülerinnen und Schülern der Tourismusschule „Modul“ und das stimmungsvolle Harfenspiel der Harfenistin Johanna Buschbacher rundeten diesen Abend ab, der noch lange nachwirken wird. Und der, ganz „Leuchtturm“, ein Wegweiser für Solidarität, Zusammenhalt und das Bewusstsein ist, dass Care-Arbeit uns mit Frauen auf der ganzen Welt verbindet.