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Ein stimmgewaltiger Konzertabend mit Botschaft

Ein stimmgewaltiger Konzertabend mit Botschaft

„Starke Stimmen, starke Frauen“: Das Motto der #weare-Konzertreihe, die am Dienstag mit dem Konzert im Brucknerhaus gestartet wurde, ist Programm. Der Abend gestaltete sich als Streifzug durch die österreichische (Pop-)Musik von Frauen, die bewegt und beeindruckt.

Der Weltfrauentag am 8. März ist kein Anlass, Blumen zu verschenken, zu gratulieren oder gar zu feiern. Vielmehr erinnert dieser Tag jedes Jahr an Ungerechtigkeiten und Herausforderungen, mit denen Frauen tagtäglich konfrontiert sind. Um auf eben diese Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, gibt es heuer unter dem Motto #weare rund um den Weltfrauentag erstmals eine dreiteilige Konzertreihe heimischer Künstlerinnen mit Konzerten in Linz, Wien und Graz. Der Auftakt erfolgte am Vorabend des Weltfrauentages im ausverkauften Brucknerhaus in Linz.

Von links: Stefanie, Christina und Magdalena Poxrucker

„Als Musikerinnen ist uns der Einsatz zum Weltfrauentag eine Herzensangelegenheit“, so die Poxrucker Sisters, die als Gastgeberinnen des Abends den Fokus vor allem auf jene Themen lenkten, mit denen Frauen im Jahr 2023 noch immer (oder erst recht) konfrontiert sind. Beispielgebend ist „Na“ – der neue Song von den Poxrucker Sisters feat. Katharina Straßer –, der sich gegen Sexismus, Rücksichtslosigkeit und Machismo richtet und mit erfrischender Offenheit Übergriffe vor allem via Social Media – Stichwort Dickpics – oder etwa Catcalling anprangert. „Nein“ zu sagen, sei aber nicht nur als Frau wichtig, erinnerte Katharina Straßer, und spielte damit auf die (Über)forderungen der heutigen Zeit an. Sich einzugestehen, dass man nicht alles schaffen muss, sei freilich nicht einfach. „Man ist vor allem dann stark, wenn man Schwäche zeigen kann“, so Straßer. Neben den Poxrucker Sisters und Katharina Straßer boten die Initiatorin der #weare-Konzerte Virginia Ernst (Pop), die Schick Sisters (Folkpop), Lica Doss (Deutschpop), Mella Casata (Pop) und die Brassessoires (Brass, Klassik) nicht nur Lieder, die ins Ohr gehen, sondern vor allem auch mit Inhalt versehen sind. Dass es eine vertane Chance für die heimische Musiklandschaft ist, wenn große Bühnen, Festival-Line-ups und Playlists auch im Jahr 2023 fest in männlicher Hand sind, bestätigten die Künstlerinnen mit ihren Auftritten jedenfalls eindrucksvoll.

Virginia Ernst
Katharina Straßer
Mella Casata

In den Talkrunden mit „Welt der Frauen“-Chefredakteurin Sabine Kronberger hatten die Musikerinnen die Gelegenheit, um über ihr musikalisches Schaffen und die vielfältigen Herausforderungen zu berichten. Dass es wichtig ist, sich nicht in Konkurrenz zu sehen, sondern gemeinsam für Gleichberechtigung einzutreten, machten die Künstlerinnen dabei deutlich. Virginia Ernst brachte es mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: „Wir wollen auch nicht mehr verdienen als Männer, sondern einfach gleich viel.“ Bei all den Unterschieden zwischen Mann und Frau erinnerte Katharina Straßer mit „A Mensch möcht i bleibn“ von Wolfgang Ambros aber auch daran, wie wichtig es als Gesellschaft ist, empathisch zu bleiben und sich weiterhin um andere zu kümmern. Eine Botschaft, die für Frauen und Männer gleichermaßen gilt.

Sie möchten „Welt der Frauen“ bei weiteren Veranstaltungen treffen?

Dann besuchen Sie uns gerne bei unserer Veranstaltungsreihe „Frauen und Geld – zwei, die zusammengehören“.

Nächste Stationen:

Donnerstag, 30. März 2023 im ABZ Hagenberg
Donnerstag, 13. April 2023 im Bildungshaus Schloss Puchberg

 

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  • Veröffentlicht: 08.03.2023
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