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04-05/24

Ode an den Tee

Ode an den Tee

In unsicheren Zeiten heißt es oft: „Abwarten und Tee trinken“. Das ist auch mein Lebensmotto, denn für jede Gemütslage gibt es die passende Teesorte.

Manche Menschen halten mich für äußerst seltsam. Ob sie mich schon lange kennen oder zum ersten Mal treffen, sie sehen mich an, schütteln den Kopf und fragen ungläubig: „Trinkst du wirklich nie Kaffee? Nicht mal in der Früh?“ Wenn ich dann verneine, gehen sie irritiert davon und murmeln dabei Dinge wie „Sachen gibt’s …“. „Aber ich mag den Duft!“, rufe ich verzweifelt hinterher, um wenigstens ein bisschen normal zu wirken. Doch meist hören sie das gar nicht mehr, so schnell haben sie das Weite gesucht.

Vielleicht bin ich eine Exotin, aber ich habe Tee schon immer geliebt. Früher gab es keinen besseren Weg in den Tag zu starten, als mit dem von Mama zubereiteten Früchtetee. Kamillentee, wenn ich krank war. Apfel-Zimt-Tee zur Weihnachtszeit. Nicht einmal während des Studiums oder beim Einstieg in die Arbeitswelt bin ich zu einem Kaffee-Junkie geworden. Ich kann Tee zu jeder Jahres- und Tageszeit trinken. Ich hatte meine Pfefferminz-Phase, Rooibos-, Schwarztee- und Hagebutten-Phase. Derzeit schwöre ich auf Grüntee.

Das Schöne an diesen wunderbaren Kräutern ist, dass es für jede Gemütslage die passende Sorte gibt. Egal ob ich mies gelaunt bin, Aufheiterung brauche oder einfach Lust auf etwas Süßes habe, Tee ist die Lösung (oder Schokolade). Gerade jetzt, in diesen unsicheren Zeiten, lautet mein Motto „Abwarten und Tee trinken“. Kleine Dinge kann ich beeinflussen, aber die Gesamtsituation ändern, kann ich nicht. Das muss ich akzeptieren. Hier ein kleiner Auszug aus meiner Teeroutine, die mich rund um die Welt führt und so auch das Fernweh ein bisschen lindert:

Grüner Sencha
Kommt ursprünglich aus Japan und ist momentan mein absoluter Favorit, um morgens wach zu werden. Er putscht nicht auf, ist leuchtend gelb und schmeckt mild bis herb. Soll angeblich auch Herzkrankheiten, Krebs und Karies vorbeugen. Manchmal trinke ich ihn auch am Nachmittag, wenn meine Konzentration neuen Schub braucht.

Bergkräuter
Da echte Bergwanderungen derzeit ausfallen müssen, greife ich zu einem Tee mit Ringelblumen, Spitzwegerich, Schafgarbe, Malvenblüten und anderen österreichischen Bergkräutern und träume mich auf heimatliche Wanderwege und felsiges Gelände.

 

Rooibos
Gilt als Nationalgetränk von Südafrika und wird auch „Rotbuschtee“ genannt. Er hat eine wunderschöne rote Farbe und schmeckt fruchtig, aber nicht zu süß. Sehr gerne mag ich Rooibos-Vanille oder -Orange. Für mich ist er der Gegenpart zum Grüntee, weil er kein Koffein enthält. Perfekt also am Abend vor dem Schlafengehen.

Lisa-Maria Langhofer

lässt sich gerne inspirieren von guten Büchern, schlechten Filmen (manchmal auch umgekehrt), den Menschen, der Natur und dem Regen & denkt vor dem Einschlafen noch gerne an drei gute Dinge, die heute passiert sind.

Foto: privat

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  • Veröffentlicht: 11.04.2020
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