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Übers Aufstehen, die Selbstständigkeit und Mutterliebe

Übers Aufstehen, die Selbstständigkeit und Mutterliebe
Manuela Schauer

Montag, 1060 Wien, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, 14 Grad.

Ich betrete das Atelier “Viktoria und Viktor” und werde von zwei jungen Frauen herzlich angelächelt, im Hintergrund höre ich das Dampfbügeleisen leise zischen.
“Ah, da bist du ja. Komm, lass uns nach oben in die Küche gehen,” sagt Viktoria, die Gründerin des jungen Labels. Sie führt mich in eine kleine, gemütliche Küche, wir setzen uns an den alten Holztisch und kommen ins Reden. Meine Mission ist klar: herauszufinden, welche Rolle ihre Mutter in ihrem Mut, sich selbstständig zu machen, gespielt hat.

Manuela Schauer
Manuela Schauer
Manuela Schauer

Liebe Viktoria, aus welcher Idee heraus ist “Viktoria und Viktor” entstanden?

Viktoria: Entscheidend für meinen Schritt in die Selbstständigkeit war meine Unzufriedenheit mit der Modebranche im Allgemeinen und mein Wunsch nach Selbstverwirklichung und Kreativität. Während meiner Ausbildung im Bereich Mode war ich zunehmend frustriert über die negativen Aspekte der Branche: schlechte Arbeitsbedingungen, Umweltbelastungen und die Verbreitung unrealistischer Schönheitsideale, die sich negativ auf die Gesundheit junger Frauen auswirken und falsche Körperbilder vermitteln.

Ich erkannte, dass der einzige Weg, um diese Dinge richtig anzugehen und meinen eigenen Vorstellungen gerecht zu werden, darin bestand, mich selbstständig zu machen. So kam es schließlich dazu.

Welche unerwarteten Hürden musstest du seit der Firmengründung meistern, die du so gar nicht am Schirm hattest?

Viktoria: Die größte unerwartete Hürde war zweifellos die Corona-Pandemie. Als ich mein Unternehmen gründete, hätte ich nie gedacht, dass eine solche globale Krise eintreten würde, ebenso wenig wie andere Ereignisse, die sich in und um Europa ereigneten.

Kurz vor dem Ausbruch von Corona eröffnete ich mein Atelier/Geschäft in der Stumpergasse, nur um es wenige Monate später vorübergehend schließen zu müssen. Glücklicherweise hatten wir bereits vor der Pandemie einen Online-Shop, der halbwegs funktionierte. Während des Lockdowns erwies er sich dann als Rettungsanker, der uns über Wasser hielt.

Was hast du von deiner Mutter mitgenommen, das dir jetzt in deinem Business hilft, besonders in schwierigen Zeiten?

Viktoria: Neben ihrer unglaublichen, bedingungslosen Unterstützung habe ich von meiner Mutter vor allem zwei Dinge gelernt: Zum einen hat sie mir meine Kreativität quasi in die Wiege gelegt. Zum anderen hat sie mir in Bezug auf schwierige Zeiten eine unglaubliche Hartnäckigkeit und ein starkes Durchhaltevermögen vorgelebt und dadurch auch mitgegeben.

Welchen Tipp würdest du deinem Teenager-Ich geben? 

Viktoria: Nur durch Fehler lernt man, und nur wer hinfällt, kann auch wieder aufstehen. Selbst wenn du glaubst, an einem Tiefpunkt angekommen zu sein, wird es immer wieder bergauf gehen, und dieser Zustand wird nicht ewig dauern. Akzeptiere, dass es gerade so ist, und sei zuversichtlich, dass es bald wieder anders sein wird.

Du kannst heute deiner Mutter was ausrichten, was wäre das? 

Viktoria: Ich bin unglaublich stolz auf dich und dankbar dafür, dass du so viel aus dir gemacht hast und einen so großen Beitrag dazu geleistet hast, dass auch ich zu dem geworden bin, was ich heute bin.

Manuela Schauer
Manuela Schauer
Manuela Schauer
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„Viktoria und Viktor“ hat einen Onlineshop und für all jene, die ihr Atelier und gleichzeitig Geschäft besuchen wollen, können das in der Stumpergasse 11 in 1060-Wien tun.

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  • Veröffentlicht: 06.05.2024
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