Wir müssen die richtigen Hebel finden
Das Buch ist eine wundervolle Grundlage für jede Erörterung zum Thema „Klimawandel“. Denn hier verstehen alle beim Lesen, dass das „Plastik in den Weltmeeren“, der brennende Regenwald, die Massentierhaltung – und hier aktuell, steht nicht im Buch, auch die Ausbeutung der Arbeitskräfte, wie Covid-19 dokumentiert – zusammenhängen. Dort kann sich eine Familie die Miete nicht mehr leisten, da bricht einer mit Burn-out-Symptomen zusammen. Doch dann will einer diese Prozesse verlangsamen, ruft zu einer Demo: Das ist dann der gemeinsame Feind, der das Vorankommen behindert.
„In unserer heutigen Welt kommen nahezu gleichzeitig überall Systeme unter Druck, die über Jahrzehnte verlässlich funktioniert zu haben scheinen und die Menschheit Tag für Tag und immer umfassender mit Energie, Nahrung, Medikamenten und Sicherheit versorgten. Sie prägten eine Epoche, in der es, grob gesagt, von allem immer mehr gab. Wohlstand, auch für die Armen.“
Im März 2019 gründete die Autorin mit einer kleinen Gruppe WissenschaftlerInnen die „Scientists for Future“, innerhalb von drei Wochen haben 26.800 WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diesen offenen Brief unterzeichnet.
Insgesamt zehn Kapitel lang erläutert die Autorin, wie Veränderungen angegangen werden könnten. Sie erinnert daran, wie wichtig es ist, positive Geschichten des Gelingens zu teilen „und die Arme zu öffnen, wenn Dinge schiefgegangen sind.“
„Der eigene innere Antrieb für eine Sache ist ein zuverlässigerer Motor als die Bestätigung und der Zuspruch von außen.“
Was Sie versäumen, wenn Sie das Buch nicht lesen
Ideen, Kritik, neues Verständnis des Konfliktes von Arm und Reich, Erkennen von Missständen, das Gefühl, selbst jetzt und gleich etwas zu Veränderungen beitragen zu müssen.
Die Autorin Maja Göpel
geboren 1976, ist deutsche Politökonomin, Transformationsforscherin und Expertin für Nachhaltigkeitswissenschaft.
Maja Göpel:
Unsere Welt neu denken.
Eine Einladung.
Ullstein 2020.
208 Seiten.
Christina Repolust
Ihre Leidenschaft zu Büchern drückt die promovierte Germanistin so aus: „Ich habe mir lesend die Welt erobert, ich habe dabei verstanden, dass nicht immer alles so bleiben muss, wie es ist. So habe ich in Romanen vom großen Scheitern gelesen, von großen, mittleren und kleinen Lieben und so meine Liebe zu Außenseitern und Schelmen entwickelt.”
www.sprachbilder.at
Mehr Lesestoff von Christina Repolust erscheint regelmässig in der „Welt der Frauen”, Rubrik Staunen & Genießen. Hier können Sie ein kostenloses Testabo bestellen.