Es geht um Vertrauen

Nehmen Sie uns mit an die Anfänge des Hofladens. Wie hat es begonnen?
Mein Mann Markus ist 1996 in den Hof seiner Eltern eingestiegen und hat dann begonnen, den Hof ordentlich umzukrempeln. Dieser war ursprünglich ein Ackerbaubetrieb mit Schwerpunkt Zuckerrüben. Markus hat immer schon Obst geliebt und beschlossen, auf Bio-Apfel-Anbau umzustellen. Ich habe damals spontan und aus dem Bauch heraus gesagt: „Dann verkaufe ich die Äpfel!“ Der erste Verkaufsraum war eine Garage, in die ich eine Bierbank gestellt habe, Markus hat auf ein Schild mit der Hand „Äpfel“ geschrieben – und so hat alles begonnen.

Der Hofladen, wie er heute ist, war eigentlich so nicht geplant. Aber das ist das Allerschönste daran! Weil es so gewachsen ist und ich auch Zeit hatte, hineinzuwachsen.

Das heißt, es gab keinen ausgeklügelten Businessplan dafür?
Es ist ganz von selbst und ganz leicht passiert. Ich denke, es ist eine Frage des Vertrauens. Die Leute kaufen bei mir ein, weil sie darauf vertrauen, hier gute Produkte zu bekommen und sich wohlzufühlen. So ist der Laden immer größer geworden.

Sie beide haben also ganz unterschiedliche Aufgaben innerhalb Ihres Betriebes?
Wir haben nicht nur bei den Aufgaben getrennte Bereiche: Ich bin für den Hofladen zuständig, mein Mann für den landwirtschaftlichen Betrieb. Auch finanziell sind wir zwei getrennt voneinander bestehende Betriebe. Wir haben dabei auch ganz unterschiedliche Ansätze: Ich fühle mich nicht wohl damit, Schulden zu haben, und habe damals mit meinem Betreuer bei der Sparkasse OÖ vereinbart, dass ich den Kredit möglichst schnell zurückzahlen möchte. Obwohl das nicht üblich ist, hat er es für mich so umgesetzt, und ich bin wirklich glücklich darüber, dass das so funktioniert hat.

Welche Rolle hat die Bank in der Entwicklung des Hofladens gespielt?
Durch die Spezialisierung auf Agrarthemen ist es tatsächlich so, dass bei der Sparkasse OÖ alle Informationen zu Fördermaßnahmen zusammenlaufen. Und das ist unglaublich hilfreich. Diese Information kann der eine Baustein sein, der darüber entscheidet, ob du ein Projekt umsetzt oder nicht. Welche Förderungen es gibt, wie viel das kosten kann – das sind logischerweise die wichtigsten Fragen. Und wenn du da keine Hand hast, an der du dich anhalten kannst, sagst du vielleicht eher: „Ich trau mich nicht drüber.“

Was sind typische Investitionen, für die Sie eine Finanzierung durch die Bank in Anspruch nehmen?
Grundsätzlich ist es so, dass ohne Finanzierung ein landwirtschaftlicher Betrieb nicht zu stemmen ist. Eine für unseren Hof typische Investition ist jene in eine neue Obstanlage. Ein Hektar Obstgarten inklusive Hagelnetz kostet einige Zehntausend Euro.
Als wir angefangen haben, waren wir bei einem Hektar, jetzt sind wir bei acht Hektar. Heuer wird mein Mann einen Hektar der ursprünglichen Anlage ausreißen und neu pflanzen. Und auch das wird wieder über die Sparkasse OÖ finanziert werden.

Wie viele Jahre kann man von einem Obstbaum ernten?
Im Schnitt etwa 20 Jahre. Unsere ersten Bäume sind aber schon fast 30 Jahre alt – übrigens genau wie unser Sohn, zu dessen Geburt die Anlage gesetzt wurde. In der Landwirtschaft denken wir grundsätzlich für die nächsten Generationen voraus. Dieser Blickwinkel der Nachhaltigkeit macht es schwieriger – aber zugleich auch schöner: Die Obstbäume, die wir jetzt pflanzen, kann die nächste Generation noch nutzen. Das Gleiche gilt für Investitionen, die an die kommenden Generationen weitergegeben werden. Deshalb hat mein Mann auch mit meinem Sohn, der den Hof übernehmen wird, die Anpflanzung einer neuen Anlage besprochen. Wenn er das nicht möchte, investieren wir auch nicht.

Diese langfristige Perspektive ist schon etwas Besonderes.
Ja, es dauert drei bis vier Jahre, bis man den ersten Apfel von einem neu gepflanzten Baum ernten kann. Es dauert länger als in anderen Unternehmen, bis sich eine Investition auszahlt. Auch der Hofladen ist langsam, Schritt für Schritt gewachsen. Und wird weiterwachsen: Mein nächstes Projekt wird ein Selbstbedienungsladen sein. So können die Kundinnen und Kunden in Ruhe schauen und unser Sortiment kennenlernen. Und auch bei dieser Idee unterstützt mich die Sparkasse OÖ.

Bei all diesen spannenden Plänen: Was sind dabei die Anforderungen an Ihre Bank?
Für mich ist es wichtig, dass ich mich jederzeit melden kann. Und es braucht Vertrauen. Ich bin Landwirtin und kenne mich in der Welt der Finanzen nicht aus. Ich muss also im Vertrauen sein, dass ich bestmöglich beraten und aufgeklärt werde. Dieses Gefühl habe ich immer. Ich bin sehr dankbar, dass in unserer Geschäftsbeziehung eine Verlässlichkeit auf beiden Seiten da ist und dass es uns beiden gut geht in dieser Beziehung. Die Sparkasse OÖ glaubt an mich, ohne mich in etwas reinzureiten oder mich zu übermotivieren. Viel eher gibt sie genau den Schubs, den es braucht.

Vorbeischauen bei Andrea Hehenbergers Bio-Hofladen in Wels und weitere Informationen erhalten Sie hier: