18. Dezember: Weihnachten

Eine Einstimmung aufs Weihnachtsfest mit Versen von Joachim Ringelnatz.
Weihnachten
Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
Mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit.
Und ein Schlichtes Glück streut auf die Schwelle
Schöne Blumen der Vergangenheit.
Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
Und das alte Lied von Gott und Christ
Bebt durch Seelen und verkündet leise,
Dass die kleinste Welt die größte ist.
Joachim Ringelnatz (1883-1934) war Dichter, Kabarettist und Maler. Seine humoristischen Texte waren besonders während der Weimarer Republik in Deutschland sehr beliebt. Die Nationalsozialisten erteilten ihm Auftrittsverbot, seine Bücher wurden verbrannt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden seine beim Publikum beliebten Werke wieder neu aufgelegt und sind bis heute verbreitet.
Foto: S. Hermann & F. Richter/Pixabay