Aktuelle
Ausgabe:
Kunst
10/24

An Herausforderungen wachsen

An Herausforderungen wachsen
Foto 1: v.l.n.r.: Sabine Kronberger (Frauen im Trend), Renate Pyrker (Austria Plastics GmbH), Landtagspräsidentin a.D. Angela Orthner, Dr. Claudia Schwarz (Academia Superior)

Wer kennt die Situation nicht, vor einem scheinbar unlösbaren Problem und nahe der Verzweiflung zu stehen? Wie man mit Herausforderungen umgeht und dabei über sich selbst hinauswachsen kann, war Thema des 7. MUTmacherinnen-Talks, den der Verein Frauen im Trend und der Think-Tank Academia Superior an der JKU Linz veranstalteten.

7. MUTmacherinnen-Talk von Frauen im Trend und Academia Superior

Zwei besondere MUTmacherinnen waren als Impulsgeberinnen eingeladen, deren Lebenslauf von großen Herausforderungen und dem Mut, ihnen couragiert zu begegnen, geprägt ist: Angela Orthner, die als erste Frau 18 Jahre lang dem oberösterreichischen Landtag als Präsidentin vorstand und sich für mehr Frauenrechte und Gleichberechtigung einsetzt, und die Unternehmerin Renate Pyrker, die als junge Frau in einer männerdominierten Wirtschaft Fuß fasste, seit Jahrzehnten ein erfolgreiches Unternehmen leitet und sich sozial und kulturell engagiert.

Wir werden eine Lösung finden

„Wenn du vor einem Problem stehst und daran verzweifelst, dann musst du die Gegenwart in der Zukunft denken und dir sagen: ‚Nächste Woche habe ich das gelöst. Also keine Panik jetzt.‘ Diese Sichtweise beflügelt ungemein“, verriet die Welser Unternehmerin Renate Pyrker ihr Geheimnis, wie sie viele Krisen erfolgreich gemeistert hat. „Es war schon immer so, dass man mit Überraschendem umgehen können muss. Das ist in allen Lebensbereichen so“, sprach die Geschäftsführerin von Austria Plastics aus eigener Erfahrung. „Wichtig ist, dass man in seinem Bereich etwas kann. Dann weiß man: Ich kann jedem gegenüberstehen.“ Pyrkers Grundsatz: „Habe keine Angst vor der Zukunft – wir werden eine Lösung finden.“

Ähnlich positiv charakterisierte Angela Orthner, die auf jahrzehntelange Erfahrungen in der Politik zurückblickt, ihren Umgang mit Herausforderungen und Widerständen. „Wichtig ist, dass man sich fragt, wie man aus Krisen Chancen machen kann. Dass man Chancen erkennt und diese auch annimmt“, ist die ehemalige Landtagspräsidentin überzeugt. In ihren 24 Jahren im oberösterreichischen Landtag habe es oft Situationen gegeben, die zeigten, dass „viele Hindernisse politisch lösbare Themen sind. Man muss dranbleiben, freundlich bleiben und sich was trauen, dann findet man Wege“, so Orthner.

„Wichtig ist, dass man sich fragt, wie man aus Krisen Chancen machen kann. Dass man Chancen erkennt und diese auch annimmt.“
Angela Orthner

Gleichgültigkeit ist gefährlich

Auf die Frage, ob sie unsere Demokratie in der Krise sieht, meinte die Ex-Politikerin Orthner: „Das einzige für die Demokratie wirklich Gefährliche ist die Gleichgültigkeit. Das Fundament der Demokratie sind Werte, wie zum Beispiel Freiheit.“ Den Erhalt dieses Fundaments beschrieb sie als oft mühsame, aber wichtige Aufgabe. Dabei ist es für Angela Orthner wichtig, dass die Politik „nicht die Ränder bedient, sondern die Leute in die Mitte hereinholt“.

Die angeregte Diskussion mit dem Publikum drehte sich in der Folge unter anderem um Themen wie Frauenquoten, die Bedeutung der Familie, Toleranz oder wie man ältere und junge Menschen im Betrieb zueinander bringt.

Claudia Schwarz, Geschäftsführerin von Academia Superior, zeigte sich von der offenen und lebhaften Diskussion beeindruckt: „Das Format bietet die Möglichkeit, mit spannenden Persönlichkeiten im kleinen Kreis über wichtige Zukunftsthemen ins Gespräch zu kommen.“ Sabine Kronberger, Präsidentin des Vereins Frauen im Trend, freute sich, „dass wir Frauen, die erfolgreich ihren Weg gehen, vor den Vorhang holen können und damit auch Impulse liefern, die zum Denken anregen“.

Foto 2: Angela Orthner beim 7. MUTmacherinnen-Talk
Foto 3: Renate Pyrker beim 7. MUTmacherinnen-Talk
Foto 4: 7. MUTmacherinnen-Talk

ACADEMIA SUPERIOR – Gesellschaft für Zukunftsforschung

ACADEMIA SUPERIOR identifiziert aktuelle Herausforderungen und blickt offen und neugierig in die Zukunft. Der Think-Tank schafft Freiräume zum innovativen Voraus- und Weiterdenken und Ermutigen zu faktenbasierten Diskursen und Debatten. Die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen eröffnen Chancen und Potenziale für die Gestaltung der Zukunft. So wird der Think-Tank zum Do-Tank.

Obfrau des gemeinnützigen Vereins ist LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, wissenschaftlicher Leiter Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger.

academia-superior.at

 

MUTmacherinnen

Die Initiative MUTmacherinnen holt die Vielfalt an Frauenleben und unterschiedlichen Lebensmodellen in Oberösterreich vor den Vorhang und will anderen Mut machen, eigene Wege zu gehen. Jeden Monat wird eine neue interessante Biografie auf der Webseite hinzugefügt. Die Plattform wird vom Verein Frauen im Trend betrieben.

mutmacherinnen.at

  • Teile mit:
  • Veröffentlicht: 26.11.2022
  • Drucken