„Welt der Frauen“ aktuelle Ausgabe – Erinnerungen
Erinnern und Vergessen
Wenn wärmende Erinnerungen uns ein Leben lang begleiten können, dann können es auch Bilder, Gefühle und Momente vergangener Tage, die nicht so schön waren. In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Erinnern und Vergessen, den Bildern im Kopf und Gefühlen im Herzen, die entstehen, wenn Momente aus früheren Tagen erwachen. Begeben Sie sich anlässlich unseres Themenschwerpunkts mit unserer Coverfrau Erna Frank, die als Kriegskind verschenkt und von Fremden aufgezogen wurde, auf eine persönliche Reise in die Vergangenheit und erhalten Sie Einblicke in das Leben einer starken Frau, die uns besonders in schweren Tagen zum weiblichen Vorbild werden kann. Lesen Sie darüber hinaus von der Macht der Erinnerungen, von Alzheimer, dem Schreckgespenst des Alters, von Stammbüchern als Artefakte vergangener Freundschaften und von der Relevanz einer kollektiven Erinnerungskultur.
„Ich hatte trotzdem eine tolle Kindheit. Ich bin zufrieden und dankbar für mein Leben. Jo mei, es war hoid a so.“
Auszug aus der Titelgeschichte
Es heißt, ein Säugling lerne in den ersten Lebenswochen, ein Gesicht als Ganzes zu erkennen. Erna Frank konnte sich wohl gerade das Antlitz ihrer Mutter einprägen, als sie es wieder vergessen musste. Es ist das Jahr 1935, Adolf Hitler ist in Deutschland seit zwei Jahren an der Macht. Die Bevölkerung ist arm, auch in Österreich, man hat Hunger, viele Eltern können ihre Kinder nicht ernähren. Viel Nachwuchs bedeutet eine große Last. Erna Frank ist drei Wochen alt, als ihre Mutter beschließt, dass sie eine Sorge weniger sein soll. „Ist die lieb“, sagen Bekannte über das Kind, als sie zu Besuch da sind. „Wollt ihr sie haben, nehmt sie mit“, antwortet die junge Mutter Christine. Sie hat bereits zwei Töchter, auf eine mehr oder weniger kommt es ihr nicht an. Die Bekannten, Franz und Eleonora Krexhammer, sind ein kinderliebendes Ehepaar, das spürt, dass die Mutter ihr Kind nicht haben will. Also nehmen sie es mit. Eine Kinderrechtsorganisation wird für die Übergabe nicht eingeschaltet, zu dieser Zeit ist das nicht unüblich. Die Krexhammers geben der Kleinen das, was ihr ihre Mutter nicht geben kann. Und was man gibt, kommt oft zurück. Erna liebt ihre Zieheltern heiß. Die Krexhammers kümmern sich gut, obwohl sie selbst die Not plagt. Sie haben vier eigene Kinder und ein weiteres Pflegekind. […]
Man kennt es: ein schöner Abend mit guten FreundInnen. „Wisst ihr noch …“, sagt jemand in die Runde. Ein paarmal hört man ein „Ah, ja!“ und manche nicken nostalgisch. Andere zucken mit den Schultern und erinnern sich gar nicht. Erfahren Sie, wie es sein kann, dass manche Momente lebhaft im Gedächtnis bleiben, während andere im Nebel des Vergessens verschwinden. Die Neurowissenschaftlerin Hannah Monyer erklärt zudem im Interview, warum unser Gedächtnis flexibel sein muss, während die Biografin Claudia Riedler-Bittermann verrät, weshalb Biografien nicht nur über berühmte Menschen geschrieben werden sollten und warum für sie jede Lebensgeschichte zwischen zwei Buchdeckel passt.
Lesen Sie außerdem ein Interview mit Birgit Kubik, in dem sie unserer Redakteurin Julia Langeneder von ihrem Leben mit ihrem autistischen Sohn Max erzählt, besuchen Sie zusammen mit der preisgekrönten Fotografin Sarah Caron die landschaftliche und gesellschaftliche Vielfalt Pakistans und tauchen Sie in unserem Thema kompakt in die Welt der Weihnachtsbräuche ein, um sich auf die Adventzeit einzustimmen.
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