„Welt der Frauen kocht“ jetzt für alle!

Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Als Kind habe ich gelernt: Was auf der Wiese wächst, fressen die Kühe. Heute weiß ich, dass wir ruhig mitnaschen dürfen und auch sollten. Denn im Kuhfutter stecken wahre Schätze. Vorausgesetzt natürlich, es sprießt auf einer Biowiese. Die Brennnessel, Königin der Unkräuter, ist eine wertvolle Heilpflanze, zugleich kulinarisch äußerst vielseitig. Ebenso Giersch, Vogelmiere und Gundelrebe. Das Trio mit Hang zu üppigem Wachstum lehrt GärtnerInnen immer wieder das Fürchten. Was hilft? Aufessen! Positive Nebenwirkung: Das aromatische Grün ist auch noch gesund. Gleiches gilt für Gänseblümchen und Löwenzahn, beide erklärte Feindbilder von FreundInnen des englischen Rasens. Wer seinen Liebsten mitteilen möchte: „Sieh, mit wieviel Hingabe ich dein Essen zubereitet habe“, schmückt es mit Blüten aus dem Garten. Alles eine Sache der Perspektive. Man braucht nur seinen Blickwinkel zu ändern, schon werden lästige Unkräuter zu Delikatessen, und man fühlt sich plötzlich reich beschenkt.
Immer mehr Menschen begeistern sich für Wildkräuter. Die Sehnsucht nach Natur und natürlichen Lebensmitteln scheint ein urmenschliches Bedürfnis zu sein, das mit zunehmender Industrialisierung unseres Essens wächst. Kräuter in freier Wildbahn zu sammeln ist eine höchst entspannende wie beglückende Tätigkeit. Und sie birgt eine große Hoffnung. Wenn wir uns das Essen, oder zumindest ab und zu ein paar Leckerbissen aus der Natur holen, werden wir achtsamer mit ihr umgehen und ein waches Auge darauf haben, dass uns niemand Gift in die Vorratskammer spritzt.
Barbara Haiden
Redakteurin „Welt der Frauen kocht“
info@welt-der-frauen.at
Sie kocht, weil sie es
einfach gut kann
Sie gilt als die Grande Dame der österreichischen Küche:
Lisl Wagner-Bacher, die Frau,
die nie eine Starköchin sein wollte.
Plus: Rezepte für ein Ostermenü
Traditionelles Ostergebäck:
Wünsch dir was!
Für IndividualistInnen lohnen sich Reinkelen, die Miniaturform des Kärntner Reindlings.
Rezept inklusive.
Gemeinsam Schäfchen zählen
Tausche Fünfsternehotel gegen Schafherde: Antonia Kirchsteiger und Michael Pongratz haben sich nach beruflichen Jahren in der gehobenen Hotellerie für ein Leben auf dem Bauernhof entschieden.
NEU! „Welt der Frauen kocht“ jetzt für alle:
Jede Menge Inputs von Küchenprofis, Tipps & Rezepte für verschiedene Anlässe
> auf 24 Seiten in der aktuellen April-Ausgabe
> ab sofort als Schwerpunkt zweimal jährlich (April & Oktober) und
> zum Start zur Gänze auch online
Appetit-Happen
Gut genährt und fein genossen.
Christina Steindl ist Küchenchefin bei „ÂRohrmoser Kocht“. Die 28-jährige Tirolerin hat bei mehreren Kochwettbewerben und bei der Kochshow „The Taste“ auf „Sat.1“ teilgenommen.
Interview
Jung und wild
Sie lieben Herausforderungen?
Christina Steindl: Ich liebe Kochwettbewerbe. Das ist wie Leistungssport, ein Ausgleich zum Arbeitsalltag. Ich investiere all meine Urlaube, um zu trainieren und mich vorzubereiten.
Wie verschafft man sich als Küchenchefin Respekt?
Es ist nicht immer leicht mit männlichen Kollegen. Ich habe da meine Taktik, ich schau mir das eine Zeit lang an, aber dann kann ich schon resolut werden.
Ihr nächstes Ziel?
Ich möchte nochmals bei den „Jungen Wilden“ und bei „Bocuse d’Or“ antreten. Und irgendwann möchte ich mein eigenes Restaurant haben.
Unglaublich vielseitig
Natron (Natriumhydrogencarbonat; nicht zu verwechseln mit Soda) ist ein natürliches, vielseitiges Hausmittel. Es verkürzt die Kochzeit von Hülsenfrüchten (1TL ins Kochwasser), es löst Verkrustungen im Backrohr und in Töpfen: Verschmutzte Stellen mit einer Paste aus Natron und Wasser bedecken, über Nacht einweichen lassen, am nächsten Tag wegwischen. Natron bindet Gerüche, im Kühlschrank ebenso wie in Teppichen oder in der Wäsche. Eine flache Schale mit Natron in den Kühlschrank stellen, Teppich mit Natron bestreuen, am nächsten Tag wegsaugen. 1 EL Natron, zusätzlich zum Waschmittel in die Spülkammer gegeben, sorgt für geruchfreie Wäsche.
Köstliches Lamm
Ostern ist traditionellerweise die Zeit für Lamm. Fleisch von drei bis vier Monate alten Tieren ist besonders zart, feinfaserig und mild im Geschmack. Rücken und Keule sind die edelsten und teuersten Stücke. Doch auch aus den preiswerteren Teilen lassen sich delikate Gerichte zubereiten, zum Schmoren sind sie sogar besser geeignet, weil das Fleisch aufgrund von Sehnen und Fetteinlagerung saftiger wird. Mit drei herzhaften Lamm-Rezepten.
Reis und Roggen
Heimat im Kochtopf: Heimweh lässt sich am besten mit Kochen und Essen stillen. Wenn der Finnin Hanna-Riikka Saastamoinen weh ums Herz wird, bäckt sie karelische Piroggen.
Schnell was Gutes
Wir möchten uns und unsere Familie gut ernähren, auch wenn wenig Zeit zum Kochen ist. Hier drei feine Gerichte, die in rund 20 Minuten fertig sind.
12 Gramm wiegt ein Wachtelei. Die dunkel gesprenkelten Eier der kleinsten aller Hühnervögel haben eine entsprechend kurze Kochzeit: 1,5 Minuten für ein weiches Frühstücksei, 4 Minuten für ein hartes.
Grüne Neune
Die Natur schenkt uns jetzt ein Übermaß an Âfrischen Frühlingskräutern. Die NeunÂkräutersuppe sollen bereits die Kelten zubereitet haben, als Gründonnerstagssuppe ist sie eine typische Fastenspeise. Die Wahl der Kräuter entscheiden Verfügbarkeit und Geschmack, in das Gericht kommen zum Beispiel Bärlauch, Brennnessel, GänseÂblümchen, Giersch, Gundelrebe, Sauerampfer, Schafgarbe, Spitzwegerich, Taubnessel oder Vogelmiere. Wenn’s weniger als neun Kräuter sind, ist es auch kein Malheur!
1 Zwiebel, klein gehackt
1 EL Butter
2 EL Mehl
750 ml klare Gemüsesuppe
250 ml Schlagobers
250 g gemischte und geputzte Frühlingskräuter
Zwiebel in Butter glasig anschwitzen. 2 EL Mehl einrühren und kurz rösten.
Mit Gemüsesuppe und Schlagobers aufgießen und kurz köcheln lassen.
Kräuter klein schneiden, zugeben und mit dem Stabmixer fein pürieren.
Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Wenn die Frühlingswiesen
gelb leuchten,
ist Zeit für:
Löwenzahnsirup
1 l abgezupfte Löwenzahn-Blütenblätter
1 in Scheiben geschnittenen Zitrone
1/2 Vanilleschote
1 l Wasser
Alle Zutaten gemeinsam aufkochen und circa 30 Minuten ziehen lassen. Saft durch ein Sieb gießen, mit gleicher Menge Zucker vermischen und zu Sirup einkochen.
Praktisch
Weil sich Susanne Richter, eine in der Schweiz lebende gebürtige Wienerin, immer über nasse Fetzen und Schwämme in der Spüle ärgern musste, suchte sie nach Abhilfe – und erfand die „drip.line“: Zwei Teleskop-Metallstangen, die von zwei Silikonstücken zusammengehalten werden, passen sich jeder Spüle an und sorgen so für Ordnung.
Die Gaben der Natur
Jetzt, wo alles wieder grünt und blüht, erwachen die Lebensgeister, und es zieht uns hinaus ins Freie. Hier warten bereits allerhand Köstlichkeiten. Man muss sich nur bücken und zugreifen.
„Welt der Frauen kocht“ im Magazin lesen:
> Kostenlos testen
> Einzelheft bestellen
> Jahresabo (Kochschwerpunkt im April & Oktober)
Fotos: Helmut Mitter, Julia Stix / Brandstätter Verlag, Theresa Schrems (2), Sonja Spitzer (2), Lukas Kirchgasser, Elisabeth Mandl, Adobe Stock (2), Shutterstock, Bernhard Schramm, Stefan Zamisch, Inge Prader; Illustrationen: Adobe Stock, Shutterstock (2)
Erschienen in „Welt der Frauen“ 04/19