Viele Kosmetika stark belastet

Rund jede zweite Bodylotion und jedes zweite Aftershave sowie jede fünfte Zahnpasta wies hormonell wirksame Chemikalien auf. Diese sind zwar erlaubt, aus Sicht vieler ExpertInnen jedoch problematisch. Bei Zahnpasten waren vor allem Kinderprodukte am stärksten betroffen.
Die Umweltschutzorganisation Global 2000 fordert ein Verbot dieser Substanzen. Bei den kritisierten Inhaltsstoffen handelt es sich überwiegend um Konservierungsmittel aus der Gruppe der Parabene sowie chemische UV-Filter (Ethylhexyl Methoxycinnamate). Als frei von hormonellen Schadstoffen erwiesen sich 38 mituntersuchte NaturkosmetikprodukÂte. „Hormonelle Schadstoffe werden mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Zusammenhang gebracht, die seit einigen Jahrzehnten auf dem Vormarsch sind“, erklärt der langjährige Vorstand der Kinderklinik Glanzing Primar Andreas Lischka. Am besten belegt sind Beeinträchtigungen des FortpflanzungsÂsystems, Krebsarten wie Brust-, Prostata- und Hodenkrebs, verfrühte Pubertät bei Mädchen sowie Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern.
Die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) betont auf ihrer Website: „Um Schaden anrichten zu können, müsste die Substanz in der entsprechenden Dosierung vorkommen.“ Die EU-Kommission prüft im Jänner 2015.
Informationen:
www.global2000.at/kosmetikcheck
Erschienen in “Welt der Frau” 02/14 – von Julia Langeneder