Mit diesem Rezept am Aschermittwoch in die Fastenzeit starten.
Mit manchen Gerichten kann man wunderbare Zeitreisen machen. Diese Suppe etwa katapultiert mich direkt in die Zeit meiner Kindheit. Die säuerliche Rahmsuppe, bei uns hieß sie „Stosuppe“ gab es immer wieder, aber an zwei Tagen im Jahr war sie zwingend. Und zwar am Aschermittwoch und am Karfreitag. Da kam sie hundertprozentig, wie das Amen im Gebet, auf den Tisch.
Ich koche sie selten, aber jedes Mal fasziniert mich, wie man aus so wenigen Zutaten etwas wirklich Gutes machen kann. Denn so banal das Rezept auch sein mag, die Suppe hat einfach Charme – und sie ist durchaus wandelfähig. Ich habe mir ein klein wenig Kreativität erlaubt und knusprige Erdäpfelchips gebacken; bei uns zuhause gab es immer nur gekochte Erdäpfel zur oder in der Suppe. Wenn Sie altbackenes Roggenbrot daheim haben, auch das – klein gewürfelt und in Butter geröstet – mundet wunderbar als Einlage.
Stosuppe mit Erdäpfel-Chips
4 Portionen
600 ml Wasser
1/2 TL Kümmelsamen
500 g Sauerrahm
2 ½ EL glattes Mehl
Apfelessig
Salz
weißer Pfeffer
1 Bund Schnittlauch, geschnitten
Erdäpfelchips:
4 mittlere Erdäpfel
Öl
Wasser mit Kümmel ca. 5 Minuten köcheln. Sauerrahm mit Mehl und wenig Wasser gut verquirlen, in die Suppe gießen und unter Rühren einige Minuten köcheln. Suppe mit einem Schuss Apfelessig, Salz und Pfeffer abschmecken.
Für die Chips die Erdäpfel gut waschen und in dünne Scheiben hobeln. Auf einem Tuch trockentupfen. In einem Topf circa 3 cm hoch Öl erhitzen, die Erdäpfelscheiben portionsweise darin knusprig goldgelb backen, mit einem Gitterlöffel herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Suppe mit Schnittlauch bestreut anrichten, die Chips dazu servieren.
Barbara Haiden
kocht gerne mit Gemüse und fragt sich
beim Blick in den Vorratsschrank:
Wer soll das alles essen?
Foto: Alexandra Grill
„Welt der Frauen kocht“
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