Ausgerechnet am Ostermontag ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben. Der als Jorge Mario Bergoglio geborene Argentinier wird wohl als Reformer in die Geschichte eingehen.
Wie trauert man eigentlich um den Papst? Um einen Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, der Welt Hoffnung und Zuversicht zu spenden. Diese Frage müssen sich seit Ostern wieder tausende ChristInnen stellen. Denn am frühen Ostermontag ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren verstorben. Nur einen Tag, nachdem er im Rollstuhl vor 35.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom den Segen „Urbi et Orbi“ ausgesprochen und den Pilgern damit frohe Ostern gewünscht hat. Es ist ein ernüchterndes Osterfest für viele ChristInnen weltweit – und doch ein unumstritten symbolträchtiges Timing, dass der Papst, der sich als erster in seinem Amt für den Namen Franziskus entschied, ausgerechnet an dem Fest starb, an dem wir die Auferstehung Jesu Christi feiern.
„Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Kirche einen Hirten, der den Geist des Evangeliums mutig in die Gegenwart getragen hat“, schreibt die Katholische Frauenbewegung in einer Pressemitteilung zum Ableben des geistlichen Oberhauptes. Papst Franziskus habe die Zeichen der Zeit erkannt und den Weg der Kirche in eine synodale Zukunft geöffnet. „Er war bei den Menschen – mit den Menschen“, heißt es darin weiter. Papst Franziskus habe die Kirche nachhaltig verändert. So habe der als Jorge Mario Bergoglio geborene Argentinier etwa die ökologische Krise mehrfach thematisiert und sich für einen anderen Umgang mit der Natur ausgesprochen, geprägt „von Bescheidenheit, Verantwortung und Solidarität mit den Armen.“ Auch die Rolle der Frauen im Vatikan sei ihm ein Anliegen gewesen – er habe durch Reformen die Möglichkeit geschaffen, dass erstmals auch weibliche Führungskräfte im katholischen Glaubenszentrum arbeiten können.
„Papst Franziskus hat uns Frauen zugehört – und damit Orte geöffnet.“
Ein Bestreben, das auch nach seinem Ableben weitere Fürsprecher braucht. Aber Papst Franziskus ist wichtige Schritte gegangen für mehr Mitwirkung von Frauen in der katholischen Kirche. Das betont auch die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Angelika Ritter-Grepl: „Papst Franziskus hat uns Frauen zugehört – und damit Orte geöffnet.“ Die kfb werde nun mit aller Kraft weiter daran arbeiten, dass die Kirche in Anerkennung der Gleichwürdigkeit aller, insbesondere von Frauen, ein Ort der Mitbestimmung für alle werde. „Dieses Vermächtnis verpflichtet uns.“
Papst Franziskus hinterlässt Spuren in der Kirche, aber auch in der Welt abseits des Christentums. Denn er glaubte an eine Kirche, die nah an den Menschen ist, und zwar an allen. Er kritisierte schon kurz nach seiner Wahl die Strukturen seiner eigenen Kirche, regte Reformen an und setzte sich intensiv für eine offene und barmherzige Kirche ein. Er machte es anders als seine Vorgänger und das mit Absicht. Und damit hat er die Kirche wohl weit über seine Lebenszeit hinaus maßgeblich geprägt.