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03/25

Ein Abend der starken Frauenstimmen

Ein Abend der starken Frauenstimmen

Zum dritten Mal feierten die Poxrucker Sister am vergangenen Samstag den Weltfrauentag mit „#WEARE – Starke Stimmen, starke Frauen“ im Rahmen eines fulminanten Konzertabends im Linzer Brucknerhaus. Dabei begeisterten zahlreiche MusikerInnen sowie zwei Beiträge des Theaterkollektivs „Das Schauwerk“.

Neben den „Poxrucker Sisters“ gestalteten die TikTok-Sensation Sandra Hesch, die einerseits über humoristisch-feministische Themen und andererseits über ihre Erfahrungen mit Essstörungen und sexuellen Übergriffen sang, sowie zwei etablierte Größen der weiblichen österreichischen Musikszene den Abend: Avec und Ina Regen. Letztere rief dem ausverkauften Haus zu: „Dieses ganze patriarchale Gedöns, das wir gelernt haben, dass Frauen einander keine Freundin sein können: Wir sind die Generation, die mit diesem Mythos aufräumt!“ Gleichzeitig bot der Abend auch zwei weiteren Nachwuchs-Acts eine Bühne: Kalea – dem Siegerinnentrio des OÖ-Nachrichten-Newcomerinnen-Wettbewerbs – und Sodl, die am Vortag den Amadeus Music Award in der Kategorie „FM4 Award“ gewonnen hatte (Hier geht’s zum „Welt der Frauen“-Interview mit Sodl).

Es ging aber nicht nur darum, allen KünstlerInnen eine Plattform zu bieten, sondern auch darum, sie für ihre Arbeit fair zu entlohnen. Ein Umstand, der in der Musikszene neben vielen anderen Problemen, die an diesem Abend ebenfalls thematisiert wurden, nach wie vor nicht gegeben ist. Doch damit nicht genug: Die Poxrucker Sisters nutzten das Konzert auch, um Geld für gute Zwecke zugunsten von Frauen zu spenden. Konkret ging ein Euro pro verkaufter Eintrittskarte an verschiedene Projekte.

Sketches zum Lachen und Nachdenken

Neben den musikalischen Acts verpackte das oberösterreichische Kollektiv „Das Schauwerk“ wichtige Botschaften rund um den Weltfrauentag in Theatersketchen, die nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregten. In einem ersten Teil betraten die drei Darstellerinnen mit Perücken und Schminke aus Mozarts Zeit die Bühne und kehrten klassische Aussagen über Frauen in der Musik um. Vorbild war der TikTok-Trend „Women in Male Fields“, in dem toxische männliche Verhaltensweisen in Form von Videos und Memes gespiegelt werden, erzählt Stefanie Altenhofer, Mitglied des Theaterkollektivs. „Unsere Idee war es, historische Elemente einzubauen, um zu zeigen, dass sich zwar etwas verändert hat, aber nicht viel. Wir haben echte Zitate aus dieser Zeit eingebaut, die man damals zum Beispiel über komponierende Frauen gesagt hat. Zum Beispiel: ‚Das gehört nicht vor das Forum eines künstlerisch gebildeten Publikums.‘ Oder dass Frauen zwar gerne zu Hause musizieren dürfen, aber nicht öffentlich auftreten sollen. Und auch, dass bestimmte Instrumente wie das Cello für Frauen tabu sind. Nur dass wir die Rollen getauscht haben.“

Im zweiten Teil wurde es dann deutlich ernster: Untermalt von einer kritischen Interpretation der oberösterreichischen Landeshymne lasen sie abwechselnd in einem Social-Media-Szenario Meldungen vor, die weltweite Rückschritte in Sachen Frauenrechte deutlich machten: „Die letzten Monate waren für uns sehr prägend. Wir dachten, dass wir bestimmte Dinge längst erkämpft haben, dass wir eine Basis haben, aber jetzt müssen wir wieder für diese kämpfen.“

Abschließend gaben sie den ZuhörerInnen aber auch eine ermutigende Botschaft mit auf den Weg, was in Zukunft alles möglich sein kann, wenn man sich diesen Themen ernsthaft widmet. „Wir haben uns vor dem Auftritt vorgenommen, das für alle Frauen zu machen. Denn das sind Themen, die uns alle verbinden, egal welcher Herkunft oder politischen Einstellung. Das Wichtigste war: Wir wollten eine Verbindung schaffen. Und sagen: Egal wie schwer der Kampf ist, wir dürfen uns nicht entmutigen lassen.“

„Magie ab dem ersten Ton“

Unterstützung erhielten die Poxrucker Sisters an diesem Abend nicht nur von Medienpartnern wie „Welt der Frauen“ oder dem Kneidinger Center, sondern bereits zum dritten Mal in Folge auch von der Linzer Frauenstadträtin Eva Schobesberger und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, die betonte, dass es jeder Frau möglich sein muss, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchte, und dass es wichtig ist, Frauen und ihre Themen bedingungslos zu unterstützen – in den verschiedensten Bereichen. Ein Vorhaben, das an diesem Abend gelungen ist. Zufrieden zeigten sich auch die Gastgeberinnen Stefanie, Christina und Magdalena Poxrucker: „#weare war für uns auch in der dritten Auflage vorab voller Nervenkitzel – doch ab dem ersten Ton war da einfach Magie und Mut zu spüren. Wir haben mit den anderen Künstlerinnen hinter der Bühne mitgetanzt und gefeiert und einen sehr emotionalen, mitreißenden und inspirierenden Abend vor einem grandiosem Publikum erlebt.“

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  • Veröffentlicht: 10.03.2025
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