Ein Thriller mit vielen Irrungen und Wirrungen: Hier agieren keine Helden, aber viele, die auf der richtigen Seite stehen.
Verlorene Seelen, tiefe Kränkungen
Alexander Blix, Ex-Ermittler, ist wieder im Rennen, geht weiterhin zum Psychologen und erkennt, dass jemand heimlich in seiner Wohnung schnüffelt. Gleichzeitig erfährt seine Freundin Emma Ramm, dass ein junges Mädchen ihre Hilfe braucht: Der Stiefvater wird des Mordes beschuldigt, die Stieftochter ist von seiner Unschuld überzeugt – vielleicht ein bisschen zu sehr.
Diese Düsternis, das Verschwinden der eigenen Tochter, das alles macht Blix sehr zu schaffen: Er weiß, dass hier ein Täter umgeht, der es auf Mütter abgesehen hat, die ihre Kinder schlecht behandeln, verwahrlosen lassen, Gewalt ausüben. Aber er ist anders, auch wenn er zuhause nicht gerade auf Rosen gebettet war. Doch sein Vater hat mit ihm gefischt und ihm beigebracht, wie man richtig fliegenfischt. Jetzt ist er im Altersheim, aber ob er dort sicher ist?
„Neben den kryptischen Notizen lagen Kinderzeichnungen, alte Fotografien und handgeschriebene Briefe, zwei Handys und ausländische Verträge sowie Stapel von Zeitungsartikeln und Ausdrucken aus dem Internet, viele davon mit Fotos von Blix […]“
Tolstoi hatte wohl recht, als er schrieb, dass sich die glücklichen Familien ähneln, während die unglücklichen jede auf ihre besondere Art und Weise unglücklich sind. Blix streichelt seinen Hund, der einen Giftanschlag überlebt hat: Bei all seinen Verlusten ist ihm doch so einiges geblieben. Und wenn es auch bloß Erinnerungen sind. Oder ist es doch mehr?
Was Sie versäumen, wenn Sie diesen Thriller nicht lesen:
den fünften Fall der beiden genialen ErmittlerInnen Alexander Blix und Emma Ramm, große Fragen des Alltags, Fragen nach Gerechtigkeit, einen fanatischen Mörder, der falsche Spuren in Richtung Alexander Blix legt.
Jørn Lier Horst:
Jahrgang 1970, arbeitete in leitender Stelle bei der norwegischen Kriminalpolizei und ist erfolgreicher Krimi-Autor.
Thomas Enger:
Jahrgang 1973, studierte Publizistik, Sport und Geschichte, war in einer Online-Redaktion tätig und ist erfolgreicher Krimi-Autor.
Thomas Enger / Jørn Lier Horst:
Blutstunde.
Deutsch von Maike Dörries und Günther Frauenlob.
München: blanvalet 2024.
Christina Repolust
Ihre Leidenschaft zu Büchern drückt die promovierte Germanistin so aus: „Ich habe mir lesend die Welt erobert, ich habe dabei verstanden, dass nicht immer alles so bleiben muss, wie es ist. So habe ich in Romanen vom großen Scheitern gelesen, von großen, mittleren und kleinen Lieben und so meine Liebe zu Außenseitern und Schelmen entwickelt.”
www.sprachbilder.at