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Frauenkörper
03/25

Über den Suppentellerrand

Über den Suppentellerrand

Ein Abend im Zeichen der Solidarität: Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Klimagerechtigkeit“ lud die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs am 12. März zum traditionellen Benefizsuppenessen ins Wiener Rathaus.

Der Hausherr und die Hausherrin des Abends, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál stellten den Stadtsenatssitzungssaal und damit den Rahmen für dieses besonderen Event. Zum traditionellen Benefizsuppenessen der Aktion Familienfasttag fanden sich zahlreiche Vertreterrinnen und Vertreter aus Religion, Politik, Wissenschaft sowie sozialen Organisationen ein.

Die Vorsitzende der kfb, Angelika Ritter-Grepl, sagte: „Die Frauen der kfb setzen sich seit Jahren für die Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft ein“. Mehr als siebzig Organisationen unterstützt Österreichs größte Frauenorganisation im Rahmen der Aktion Familienfasttag – und ist damit die größte heimische Organisation in der Entwicklungszusammenarbeit mit Frauen. „Heute holen wie die Klimagerechtigkeit ins Scheinwerferlicht.“

Benefizsuppenessen KfB

Die kfb unterstützt die kolumbianische Organisation Sercoldes, Frauen, die sich für Frauenrechte und Klimagerechtigkeit im Südwesten des Landes einsetzen und sich mit aller Kraft gegen Gewalt und Umweltzerstörung stemmen. „Klimagerechtigkeit ist von entscheidender Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen“, so die kfb-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl.

Von ihren Eindrücken in Kolumbien erzählte Kultur- und Sozialanthropologin Marcela Torres Heredia, die die komplexen gesellschaftlichen Bedingungen der indigenen Bevölkerung untersucht. „Frauen bilden einen wichtigen Teil des Schutzes von Territorien“, so Torres-Heredia.

„Diese Frauen in Kolumbien sind einfache Frauen, die sich für Dinge einsetzen, die uns alle betreffen.“
Anna Raab

Österreichs bekannteste Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb wies darauf hin, dass der Klimawandel ein Problemverstärker ist. „Überall dort, wo es bereits Konflikte gibt, werden diese verstärkt“, sagte sie. „Gerade im Äquator-Bereich können kleine Veränderungen dramatische Auswirkungen haben.“

Als Verantwortliche für die Aktion Familienfasttag betonte Anna Raab die Wichtigkeit des Austausches zwischen Frauen weltweit. „Diese Frauen in Kolumbien sind einfache Frauen, die sich für Dinge einsetzen, die uns alle betreffen“, sagte sie. „Daran können wir uns ein Beispiel nehmen.“

 

Benefizsuppenessen kfb

Wie wichtig es ist, über den Tellerrand zu schauen, stellte auch Motivatorin und Buchautorin Doris Schmidauer fest. „Was diese Frauen dort leisten, leisten sie für uns alle. Die am meisten leiden sind nicht jene, die die Klimakatastrophe verursacht haben. Ihnen gebührt unsere Solidarität.“

Mitreißend war die musikalische Umrahmung des Abends. Die Gruppe „El Indio“ steuerte kolumbianische Musik bei und brachten damit ein Stück Heimat der Frauen von Sercoldes mit ins Wiener Rathaus.

Natürlich durfte die Suppe nicht fehlen. Sie wurde zubereitet von Schülerinnen und Schülern der Tourismusschule MODUL: Die „Sancocho de Gallina“, eine kolumbianische Hühnersuppe, sowie fruchtige Kürbiscremesuppe bildeten den köstlichen Abschluss dieser Veranstaltung – ganz im Zeichen des Fastens, Teilens und der Solidarität.

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  • Veröffentlicht: 13.03.2025
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