Eine intakte Wasserversorgung war für uns lange selbstverständlich. Nicht zuletzt der Klimawandel führt uns vor Augen, dass wir einen sorgsameren Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource pflegen müssen. Zehn Tipps, die nicht nur unser aller Wasservorräte, sondern auch Ihren Geldbeutel schonen
- Messen Sie mit dem Kübel-Test ihren Wasserverbrauch
Wer gezielt Maßnahmen setzen will, muss in einem ersten Schritt herausfinden, wie viel Warmwasser die eigene Dusche oder der eigene Wasserhahn tatsächlich verbraucht. Halten Sie dafür einen Kübel oder ein anderes geeignetes Gefäß sowie eine Stoppuhr bereit. Drehen Sie den Wasserhahn bis zum Anschlag auf und befüllen Sie das Behältnis eine Minute lang mit Wasser. Falls Ihr Gefäß über eine Literanzeige verfügt, können Sie die Menge sofort ablesen, ansonsten kann eine Waage verwendet werden. Ein Kilogramm entspricht einem Liter Wasser. Übersteigt das Ergebnis am Ende acht Liter, so wissen Sie, dass Ihre Duschvorrichtung zu viel der kostbaren Ressource verbraucht.
- Regulieren Sie ihren Wasserverbrauch
Wer die Acht-Liter-Grenze im Kübel-Test überschreitet, verschwendet nicht nur warmes Wasser, sondern benötigt auch viel Energie. Die Warmwasseraufbereitung gilt als zweitgrößter Energieverbraucher im Haushalt. Um dem entgegenzuwirken, gibt es eine Reihe nützlicher Hilfsmittel. Dazu gehören neben Sparduschköpfen kleine Einsätze, die an der Armatur angebracht ein Luft-Wasser-Gemisch erzeugen und so den Verbrauch senken, ohne den Komfort zu beeinträchtigen.
- Drehen Sie das Wasser ab
Es fängt morgens beim Zähneputzen an, setzt sich tagsüber beim Händewaschen fort und endet abends beim Geschirrspülen von Hand: Wir lassen den Wasserhahn laufen. Um zu sparen, reicht es bereits, den Hahn abzudrehen, wenn kein frisches Wasser benötigt wird. Dem händischen Abwaschen ist außerdem das Einschalten des vollbeladenen Geschirrspülers vorzuziehen: ein Grund mehr, den lästigen Abwasch mit gutem Gewissen der Maschine zu überlassen.
- Beheben Sie Mängel
Plopp, plopp, plopp: Langsam und gemächlich tropft das Wasser vielerorts aus Wasserhähnen oder Spülkästen. Was sich nach einer Kleinigkeit anhört, entwickelt sich auf Dauer zu einer beachtlichen Menge. Ein Tropfen alle zwei Sekunden summiert sich laut Klimabündnis Österreich auf ganze 800 Liter pro Jahr. Es lohnt sich also, lieber früher als später zu reagieren und den Schaden zu beheben.
- Nehmen Sie Ihre Toilette genau unter die Lupe
Die Toilettenspülung macht über den Tag verteilt ein Viertel des Wasserverbrauchs aus. Bei alten Spülkästen werden pro Spülgang bis zu 14 Liter Wasser verbraucht, während moderne nur mehr sechs bis acht Liter benötigen. Zur zusätzlichen Optimierung kann mit einer „Stopptaste“ nachgerüstet werden.
- Geben Sie der Dusche den Vortritt
Bis zu 200 Liter Wasser benötigt man, um ein Vollbad genießen zu können. Wer stattdessen die Dusche wählt – vor allem in Kombination mit wassersparenden Einsätzen – verbraucht im Vergleich weniger Wasser und Energie. Um die Wassermenge weiter zu verringern, rät das Klimabündnis Österreich, eine Minute kürzer (und zur zusätzlichen Energieeinsparung bei einem Grad weniger) zu duschen.
- Überprüfen Sie Ihre Geräte
Nicht nur in puncto Strom können Haushaltsgeräte zu echten Ressourcenfressern werden. Waschmaschinen und Geschirrspüler sollten daher stets vollbeladen und mit den vorhandenen Umweltprogrammen genützt werden. Auch die Tatsache, dass modernere Geräte ressourcenschonender sind, sollte bedacht und das Alter der eigenen Maschinen überprüft werden.
- Nutzen Sie das Regenwasser
Sowohl im Haushalt als auch im Garten ist Regenwasser eine gute Alternative zum Trinkwasser aus dem Wasserhahn, beispielsweise zum Blumengießen. Mit eigens installierten Regenwasserspeichern oder Zisternen gewinnen Sie auf natürliche Weise Wasser, ohne auf die Reserven aus der Leitung zurückgreifen zu müssen.
- Sparen Sie Wasser und Nerven in der Waschanlage
Auch bei der Pflege Ihres Autos können Sie Wasser sparen. Anstatt zuhause mühsam mit dem Wasserschlauch Unmengen des kostbaren Guts aufzubrauchen, ist der Weg in eine moderne Waschanlage zu empfehlen. Die Anlagen nehmen Ihnen nicht nur eine weitere lästige Aufgabe ab, sondern agieren auch umweltbewusst. Sie achten auf eine ordnungsgemäße Entsorgung des Abwassers und führen das Wasser zu 80 Prozent in einen Kreislauf zurück.
- Verabreden Sie sich mit FreundInnen zum gemeinsamen Baden
Es ist der große Traum vieler, einen eigenen Pool im Garten zu besitzen. Doch bereits in der mittelgroßen Ausführung passen rund 24.000 Liter Wasser in das Becken. Als Alternative bieten sich zahlreiche herrliche Naturseen, Flüsse oder Schwimm- und Freibäder an, die zum gemeinsamen Baden mit den Liebsten einladen. So sparen Sie nicht nur Wasser, sondern verbringen außerdem einen erfrischenden Tag in guter Gesellschaft.
* 70 Prozent des österreichischen Wasserbedarfs entfallen auf Industrie und Gewerbe. Der Gedanke, als Privatperson nichts bewirken zu können, ist dennoch trügerisch. Den eigenen Wasserverbrauch zu kennen und entsprechend zu regulieren, ist letztlich nicht nur gut für die Umwelt, sondern schont auch die ohnehin strapazierte Haushaltskasse.